Archivschätze: Urkunde „Graf Karl von Gleichen schenkt dem Stadtrat von Remda einen Hasen“

Kostbarkeiten aus den Beständen des Alten Rathauses

Unter dem Titel "Archivschätze" stellt der Fachdienst Stadtarchiv und Historische Bibliothek der Stadtverwaltung Rudolstadt in loser Folge einige der schönsten und interessantesten Objekte aus den Beständen der beiden Einrichtungen vor.

Kürzlich im Stadtarchiv aufgetaucht ist eine historische Urkunde aus Remda aus dem Jahre 1596.

Seinen „Gruß und günstig geneigten guten Willen“ überbringt hierin Karl Graf zu Gleichen, Herr zu Blankenhain, Kranichfeld und Remda, der vor wenigen Tagen erfolgreich gejagt und etliche Hasen gefangen hatte, welche er nicht alleine zu verzehren geneigt war. Er schickte laut Urkunde einen Jungen mit einem erlegten Hasen an den Stadtrat von Remda, denselben sie „in Fröhlichkeit genießen und verzehren und uns [ihm] im besten dabei gedenken“ sollen. Die frühneuzeitliche, recht abgegriffene Urkunde, die ja vielmehr ein Begleitschreiben für das geschenkte Langohr ist, bleibt ein Zeugnis der Güte und bietet einen kleinen Einblick in das Leben des 16. Jahrhunderts. Wieviel letztendlich jedes Ratsmitglied von diesem einzelnen geschenkten Häschen abbekommen hat, ist hingegen nicht überliefert. Als nette Geste ist es trotz allem zu verstehen.