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Volkstedt
Das Dorf am linken Saaleufer wurde nach neueren Forschungen 1279 erstmals urkundlich als "Volksted" erwähnt. Als weitere Nennungen sind bekannt: 1282 Volcstete, 1294 Volcunstete, 1350 Volkstet, 1417 Folkstete, 1498 Volckstadt, 1533 Volkstedt. Der Ortsname bezeichnet die Siedlungsstätte eines Mannes namens Folco oder Volker.
Seit über 200 Jahren ist der Name Volkstedt mit der Porzellanherstellung verbunden. Georg Heinrich Macheleid hatte hier 1762 im ehemaligen Gutsgebäude eine Porzellanmanufaktur gegründet, die noch heute unter "Aelteste Volkstedter Porzellanmanufaktur" firmiert. Im Laufe der Jahre siedelten sich weitere Pozellanfabriken im Ort an. Die notwendigen Arbeiter kamen in erster Linie aus Volkstedt, aber auch aus umliegenden Ortschaften. Neue Häuser für zugezogene "Porzelliner" entstanden. Neben kleineren Baugewerbe- und Möbelbetrieben gab es im Ort zwei Mühlen und zwei Ziegeleien. Wenige Familien fanden ihr Auskommen in der Landwirtschaft. 1923 wurde Volkstedt, das damals 1.797 Einwohner zählte, nach Rudolstadt eingemeindet. Im April 1945 kamen bei einem Luftangriff zahlreiche Bewohner ums Leben. Viele Gebäude, darunter die Kirche und fünf Porzellanfabriken, fielen in Schutt und Asche.
1788 hatte der junge Friedrich Schiller erstmals während seines "Rudolstädter Sommers" beim Volkstedter Kantor Unbehaun gewohnt. Die in dessem Hause eingerichtete "Schillerstube" wurde ebenfalls vernichtet. Eine Tafel am Pfarrhaus, eine Schillereiche und die Gedenkstätte "Schillershöhe" rechts der Saale erinnern heute an den Aufenthalt des Dichters in Volkstedt.
Nachdem 1950 das Dorf Schwarza mit seinem großen Chemiebetrieb, der viele Arbeitskräfte benötigte, zur Stadt Rudolstadt kam, wurde auch die Volkstedter Flur zunehmend bebaut. Entlang der Hauptstraße bestimmen zwei- und dreigeschossige Häuser das Bild. Hauptsächlich westlich der Bahnlinie entstanden zahlreiche Wohnblöcke. In den 1950er Jahren kam es zum Bau einer Umgehungsstraße für den Fernverkehr. Ab 1980 wurde das Wohngebiet Volkstedt-West, eine typische Plattenbausiedlung, errichtet. Die Häuser wurden größtenteils zeitgemäß saniert und die Wohnumfeldbedingungen werden stetig verbessert. Zahlreiche neue Eigenheime und Mehrfamilienwohnhäuser ergänzen seit 1993 das dortige Wohnangebot. Das Erlebnisbad "Saalemaxx", ein großes Sportstudio und ein Krankenhaus gehören zur guten infrastrukturellen Ausstattung dieses Stadtteils.