Remda

Die Ortschaft Remda gehörte zu den bereits im 8. Jahrhundert erwähnten drei Weilern der Gruppensiedlung "tres villulae Remmidi", welche aus den Besitzverzeichnissen der Klöster Fulda und Hersfeld hervorgehen. Remda bildete dabei stets den Mittelpunkt. Im 12. und 13. Jahrhundert wurde Remda mit einer in etwa 300 m im Quadrat messenden Mauer sowie einem Graben umgeben. Reste dieser Stadtbefestigung und drei (zwei vollständig und einer teilweise) der ehemals vier Ecktürme der Stadtmauer sind noch erhalten. In Remda wurde in den Jahren 1954 bis 1959 eine großzügige zentrale Schule errichtet, welche heute durch die Grundschule Remda genutzt wird. Mit dem Bau des "Haus der Vereine" mit Sporthalle in den Jahren 1994 bis 1998 wurde insbesondere den Sportvereinen eine neue Heimstatt geschaffen. Im Jahr 2001 begingen die Bürgerinnen und Bürger das 1225-jährige Jubiläum der Ersterwähnung von Remda mit einer Vielzahl von Veranstaltungen und einem großen Festumzug. Neben einer Vielzahl von Handwerks- und Gewerbetreibenden bildet die Landwirtschaft eine nicht unbedeutende wirtschaftliche Größe in Remda und seinen Ortsteilen.

Altremda liegt circa 335 m ü. NN, Bodenfunde lassen auf eine Besiedlung seit dem 2./3. Jahrhundert schließen, wobei verschiedene Flurnamen wie Blonje, Bollwitze, Röbitze, möglicherweise auch Kalm, auf Siedler slavischer Herkunft hinweisen. Das Dorfbild wird von der, nach einem Brand im Jahre 1893, neu errichteten Dorfkirche geprägt. Nach dem im Jahre 1217 beide Remehde erwähnt wurden, setzte sich seit 1290 der Ortsname Altremda durch. Die noch erkennbaren zwei Ortskerne lassen auf zwei Siedlungen schließen. Einer der Siedlungskerne liegt bei der Kirche. Die ehemaligen Bauernhöfe gruppieren sich entlang einer schmalen Straße, die in westlicher Richtung nach Ehrenstein führt.

Das kleine ehemalige Gassendorf Kirchremda liegt in einer kleinen Talsenke zwischen Muschelkalkhügeln. 1326 wird Kirchremda von den übrigen Remda-Orten unterschieden. Die namengebende Kirche mit dem langen Haus von 1756 enthält einen aus Teilen verschiedener Schnitzaltarteile aus dem 15. und 16. Jahrhundert gefertigten Kanzelbau von 1713. Im Ortsbild fällt die nach der Wende in Angriff genommene umfangreiche Erneuerung der Wohngebäude auf, die sich, wie auch die Stallanlagen, in einem schlechten Bauzustand befanden.

Die Ortschaften gehören seit dem 1. Januar 2019 zur Stadt Rudolstadt.

Daten zum Ort

Einwohner: 829
(Stand: 31.12.2018)