Der Stadtratsvorsitzende Herbert Wirkner, Bürgermeister Jörg Reichl und die Geehrten: Carlo Müller, Egon Schramm, Simone Sickora, Hans-Günther Otto, Thomas Müller,, Ernst Przybilla, Constanze Reußmann, Iris Nestler, Bernd Krauß. Nicht auf dem Bild: Johanna Fischer. Foto: Michael Wirkner

Der Stadtratsvorsitzende Herbert Wirkner, Bürgermeister Jörg Reichl und die Geehrten: Carlo Müller, Egon Schramm, Simone Sickora, Hans-Günther Otto, Thomas Müller,, Ernst Przybilla, Constanze Reußmann, Iris Nestler, Bernd Krauß. Nicht auf dem Bild: Johanna Fischer. Foto: Michael Wirkner

Verena Blankenburg als Schillers Schwiegermutter. Foto: Michael Wirkner

Verena Blankenburg als Schillers Schwiegermutter. Foto: Michael Wirkner

Bürgermeister Jörg Reich bei seiner Ansprache. Foto: Michael Wirkner

Herbert Wirkner und Jörg Reichl bei der Ehrung des jüngsten Preisträgers Carlo Müller. Foto: Michael Wirkner

Ehrenamtspreisverleihung der Stadt Rudolstadt 2023

Auszeichnung verdienstvoller Bürgerinnen und Bürger im Schillerhaus

Im Schillerhaus zeichneten Bürgermeister Jörg Reichl und Stadtratsvorsitzender Herbert Wirkner zehn Persönlichkeiten mit dem Ehrenamtspreis der Stadt Rudolstadt aus. Den feierlichen Abend eröffnete die Schauspielerin Verena Blankenburg, die als Schillers Schwiegermutter Louise am authentischen Ort charmant aus dem familiären Nähkästchen plauderte.

Für ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement zur Entwicklung des Gemeinwohls im Interesse der Stadt wurden die diesjährigen Ehrenamtsträger mit einer Urkunde, kleinen „schillernden“ Geschenken und einer Laudatio des Bürgermeisters ausgezeichnet:

Johanna Fischer hat als Initiatorin und Mitbegründerin des Vereins Kunstwerkstatt Rudolstadt einen großen Beitrag zur künstlerischen Weiterbildung von Erwachsenen und vor allem von Jugendlichen und Kindern geleistet. Mit ihrer warmherzigen Art, ihrem fachlichen Wissen und handwerklichen Können hat sie Generationen an die künstlerische Arbeit herangeführt. Ehemalige Schülerinnen und Schüler geben ihr Wissen bereits an Jugendliche und Kinder weiter. Bei Ausstellungen in der KulTourDiele, der RUWO, der Sparkasse oder in der Musikschule hat Johanna Fischer als Mitorganisatorin und künstlerische Beraterin zum Erfolg beigetragen. Das von der „Mutter der Kunstwerkstatt“ geschaffene Netzwerk von Künstlerinnen, Künstlern und Kunsterziehenden trägt wesentlich zur Anerkennung Rudolstadts als Künstlerstadt bei.

Hans-Günther Otto war 1975 Gründungsmitglied des Ortsverbandes Rudolstadt der Goethe-Gesellschaft und ist seit 1995 deren Vorsitzender. In seiner ehrenamtlichen Funktion trägt er viel zum kulturellen Leben der Stadt bei. Besonders sichtbar wird dies bei den monatlichen Vorträgen der Goethe-Gesellschaft in der Stadtbibliothek Rudolstadt. Diese Vorträge stehen allen Bürgerinnen und Bürgern offen und stellen immer ein neues Thema in den Mittelpunkt. Zur überregionalen Bekanntheit Rudolstadts trägt Hans-Günther Otto auch durch seine guten Kontakte zu anderen Ortsverbänden im Netzwerk der Goethe-Gesellschaft und den regen Austausch mit ihnen bei.

Constanze Reußmann betreut als hauptamtliche Mitarbeiterin des Diakonievereins Rudolstadt die drei Begegnungsstätten im Diakonischen Altenhilfezentrum, in der Herberge zur Heimat und im Freizeittreff Regenbogen. Dabei endet ihr Engagement selten mit dem Feierabend. Um das gute Miteinander in den Einrichtungen zu fördern, engagiert sich Constanze Reußmann auch in ihrer Freizeit für die Menschen, für die sie da sein möchte. Sie organisiert Flohmärkte, Sommerfeste und viele andere Veranstaltungen, die immer das Ziel haben, Menschen zusammenzubringen. Weitere Ehrenämter begleitet sie im Gemeindekirchenrat, in der Landeskirchlichen Gemeinschaft sowie im Verwaltungsrat der Stiftung Herberge zur Heimat. Regelmäßig bietet sie mit ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern Rudolstädter Kindern die Möglichkeit, in einem geschützten Raum fernab von Konsolen und Handys zu spielen, Geschichten zu hören und zu reden.
 

Ernst Przybilla ist seit 1972 Fahrlehrer, machte sich mit einer eigenen Fahrschule selbstständig und widmete sich seit Mitte der 90er Jahre neben seiner eigentlichen Tätigkeit verstärkt der Schulung älterer Verkehrsteilnehmer, um ihnen zu helfen, ihre Mobilität zu erhalten. Im Laufe der Jahre entwickelte sich eine enge Zusammenarbeit mit dem ADAC und dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat mit dem Schwerpunkt, Senioren Sicherheit im öffentlichen Straßenverkehr zu vermitteln. Diese weitgehend ehrenamtliche Tätigkeit übt er, unterstützt von seiner Frau Hannelore, auch im Alter von 80 Jahren mit großer Leidenschaft aus.

Carlo Müller gehört zu den Jugendlichen, die sich im öffentlichen Raum aufhalten. Die Jugendarbeit der Stadt Rudolstadt suchte den Kontakt zu Jugendlichen, die die Angebote der Jugendarbeit aktiv mitgestalten wollen. So engagierte sich Carlo Müller gemeinsam mit anderen Jugendlichen im Alter von 15 bis 17 Jahren im Förderprogramm „Zukunftspaket Bewegung, Kultur und Gesundheit“. Er plante, organisierte und führte Graffiti-Projekte, eigene Angebote am „Jugend hat Zukunft“-Tag sowie Musikveranstaltungen für Jugendliche ab 14 Jahren durch. Dazu gestaltete er eigene Flyer und übernahm die Öffentlichkeitsarbeit in den sozialen Medien. Innerhalb der Jugendgruppe fungiert er als Multiplikator und Hauptansprechpartner für die Jugendarbeit.

Iris Nestler aus Rudolstadt ist langjährige Grundschullehrerin an der Marco-Polo-Schule in Saalfeld und leidenschaftliche Botschafterin des GlobalSocial-network. Über diesen Verein ist es ihr gelungen, Kontakte nach Kolkata und Lucknow in Indien zu knüpfen. Daraus ist eine Patenschaft mit einem indischen Waisenhaus entstanden. Im November 2019 nahm sie an der 20. Weltfriedenskonferenz in Indien teil. Als Botschafterin setzt sie sich in Indien für Gleichberechtigung, sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen ein. Sie hat ein Buch mit Gedichten und Illustrationen zum Thema Wasser entwickelt. In unserer Region engagiert sich Iris Nestler seit 12 Jahren ehrenamtlich im Projekt Sabaki, das sich bundesweit dafür einsetzt, dass Kinder keine Mobbing-, Gewalt-, Aggressions- und Missbrauchserfahrungen machen müssen.

Thomas Müller war lange Zeit Vorsitzender eines Kleingartenvereins in Mörla. Im Jahr 2016 wurde er in den Vorstand des Kreisverbandes der Gartenfreunde gewählt und nimmt dort die Aufgabe des Kreisfachberaters wahr. In dieser Funktion berät er 52 Kleingartenvereine hinsichtlich der ordnungsgemäßen kleingärtnerischen Nutzung der Parzellen im Sinne des Bundeskleingartengesetzes. Damit leistet er einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des staatlich geförderten und geschützten Kleingartenwesens. Darüber hinaus engagiert sich Thomas Müller im Arbeitskreis Weiterbildung des Landesverbandes Thüringen. Neben diesem Engagement ist ihm der Erhalt und die Pflege der Gedenkstätten für die Opfer des deutschen Faschismus ein besonderes Anliegen.  Auch das Wandern gehört zu den Leidenschaften von Thomas Müller.

Egon Schramm ist seit 30 Jahren ehrenamtlich aktiv. Nach der Wende als Ortsteilbürgermeister, als Mitglied im Ortsteilrat, im Ortsteilrat Remda-Teichel und in den verschiedensten Gremien. Für die Anliegen und Probleme der Dorfgemeinschaft hat er immer ein offenes Ohr. Seit 40 Jahren ist er Vorsitzender der Antennengemeinschaft. In der Jagdgenossenschaft engagierte er sich als Revisor und als Mitglied der Forstbetriebsgemeinschaft. Auch beim Fasching hat er mitgemacht und bei Kinderfesten seine Backkünste unter Beweis gestellt. Seit einigen Jahren betreut er den Friedhof in Teichröda.

Simone Sickora ist die Vorstandsvorsitzende des Heimatkreises Mörla, der unter dem Motto „Nehmt einander an“ das Leben vor Ort gestaltet und die damit verbundenen zwischenmenschlichen Beziehungen pflegt. Eine Vielzahl von Veranstaltungen wurden in den letzten Jahren organisiert, öffentliche Plätze in Gemeinschaftsarbeit nachhaltig gepflegt. Die Mitgliederzahl wuchs schnell und der Ortsteil wurde von Jahr zu Jahr attraktiver, vor allem für junge Menschen, die ihren Lebensmittelpunkt in Mörla wählten und so dem demografischen Wandel entgegenwirkten. Eine wichtige Aufgabe hat sich der Heimatkreis unter der Leitung von Simone Sickora vor einigen Jahren mit der Sanierung der Mörlaer Kirche gestellt, die auch Treffpunkt für verschiedene Veranstaltungen ist.

Bernd Krauß leitet seit 2017 als Vorsitzender den 30 Mitglieder zählenden Förderverein Marienturmfreunde. Er war maßgeblich an den Planungen und deren Umsetzung zur Gestaltung und Sanierung des Turmes beteiligt. Die notwendigen Baumaßnahmen, seine Bemühungen um Sponsoren und seine Arbeit an der Gestaltung des Vereinslebens haben zu einem Ergebnis geführt, das sich sehen lassen kann. Bei öffentlichen Veranstaltungen und Führungen genießt der Verein höchste Anerkennung. Bernd Krauß ist auch Mitglied im 1. Rudolstädter Modellbahnclub und engagiert sich im Gemeindekirchenrat der Kirchgemeinde Cumbach. Ihm ist es auch zu verdanken, dass mit dem von ihm ins Leben gerufenen „Freundeskreis Cumbacher Kirmes“ zur großen Freude der Cumbacher wieder regelmäßig eine Kirmes stattfinden kann.