Gespräch zum Internationalen Frauentag
Wenn Sie an Schopenhauer denken, fällt Ihnen sicherlich zuerst Arthur ein. Die Wenigsten wissen wahrscheinlich von der kulturellen Umtriebigkeit seiner Schwester Adele. Daran kann man schon die ganze Crux der „Frauenzimmerlichkeiten“ erkennen, meinte die Weimarer Kulturwissenschaftlerin Francesca Müller-Fabbri gestern in der Gesprächsrunde zum Frauentag im Schillerhaus. Die Dominanz der Männer bestimmt auch noch den Nachruhm vieler kulturprägender Frauen der Zeit um 1800. Ottilie von Goethe erging es so, und auch Charlotte Schiller wurde in der Rezeption sehr lange Zeit nur als Frau von Schiller gesehen, dabei hinterließ sie durchaus ein beträchtliches literarisches Werk. Nur als Salondame im privaten Bereich konnten Frauen damals wirken, sich in der Öffentlichkeit hervorzutun war aufgrund der Konventionen der Zeit nur schwer möglich. Heute hat sich die Situation dahingehend durchaus verändert, meinte die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Rudolstadt Birgit Lamprecht, dennoch gebe es viele Defizite und die Gleichstellung der Frauen sei noch lange nicht abgeschlossen, wie sie an einigen Beispielen verdeutlichte. Bei der Suche nach Lösungsansätzen und Wegen die Problematik aufzubrechen, diskutierte das Publikum angeregt mit.
Schillerhaus Rudolstadt