Der zweite Band der Buchreihe „Rudolstädter Schriften“ zum Thema Theater in Rudolstadt. Foto: Tom Demuth

Die Rudolstädter Theatergeschichte

Zweiter Band der Buchreihe „Rudolstädter Schriften“ erscheint

Zweiter Band der Buchreihe „Rudolstädter Schriften“ erscheint

Thüringen gilt als das klassische Land der Kleinstaaterei. Die zahlreichen Residenzen beförderten jedoch eine Blüte von Architektur, Kunst und Musik. Überbleibsel jener Zeit sind zahlreiche Theater, deren Dichte es in Deutschland kein zweites Mal gibt. Auch das Rudolstädter Schauspielhaus mit seinem Orchester kann auf eine lange und stolze Theatergeschichte zurückschauen. Mit dem Buch „Theater in Rudolstadt“, als zweite Ausgabe der Buchreihe „Rudolstädter Schriften“, bringt die Stadt Rudolstadt gemeinsam mit der Autorin Heidemarie Förster-Stahl ein umfangreiches Werk für die lokale Theatergeschichte heraus.

Ihren Anfang nahmen theatrale Darbietungen in Rudolstadt auf der Heidecksburg. Auf dem Residenzschloss der Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt sind seit 1665 Festspiele bezeugt, die zu den ältesten Deutschlands gehören. Natürlich wurde dort auch Theater gespielt.

Als sich auf dem alljährlichen „Vogelschießen“ (seit 1722) das Auftreten wandernder Schauspielertruppen als Zuschauermagnet erwies, wurde dafür 1793 ein eigenes Gebäude als Sommertheater auf dem Rudolstädter Anger errichtet. Im Jahr darauf begann die Weimarer Hofschauspieler-Gesellschaft eine denkwürdige Gastspielserie bis 1803. Goethe, der Direktor, war prägend für Spielplan und Aufführungspraxis, reiste aber nicht mit. Schiller dagegen erlebte seine Stück auf der Bühne des Komödienhauses und wurde Kult in Rudolstadt.

Vom Ruhm der deutschen Klassik zehrte man durch das ganze 19. Jahrhundert. Die Stadt bewahrte den Nimbus als Ort gelebter Kultur. Das Fürstliche Hoftheater verschwand 1919 und feierte als Landestheater unter städtischer Oberhoheit Auferstehung. Krisengeschüttelt, immer wieder mit finanziellen Nöten kämpfend, drangsaliert von staatlichen Propagandainteressen, blieb das Künstlervolk durch alle Anfechtungen dabei, seine zauberische Macht auf Köpfe und Herzen des Publikums zu verteidigen.

Die zweite Ausgabe der „Rudolstädter Schriften“ von Heidemarie Förster-Stahl mit dem Titel „Theater in Rudolstadt“ erscheint am Freitag, den 23. Juli. Das Buch kann in der Tourist-Information Rudolstadt, im Schillerhaus, an der Theaterkasse und der Thalia-Buchhandlung für 18 Euro erworben werden.

 

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