Uschi Amberger, 2010, mit einem ihrer alten Bühnenfotos für das Theater-Spielzeitheft fotografiert. Foto: Henning Schossig

Uschi Amberger, 2010, mit einem ihrer alten Bühnenfotos für das Theater-Spielzeitheft fotografiert. Foto: Henning Schossig

Trauer um Uschi Amberger

Sie hat für das Theater gelebt, und oft sprach sie davon, am liebsten auf der Bühne zu sterben. Noch vor wenigen Monaten stand Uschi Amberger in ihrem Abend »Wer sich erinnert, lebt zweimal« im Schminkkasten auf jenen Brettern, die ihr die Welt bedeuteten.

Sie hat für das Theater gelebt, und oft sprach sie davon, am liebsten auf der Bühne zu sterben. Noch vor wenigen Monaten stand Uschi Amberger in ihrem Abend »Wer sich erinnert, lebt zweimal« im Schminkkasten auf jenen Brettern, die ihr die Welt bedeuteten. Und erzählte ihrem treuen Publikum in Chansons und Geschichten, in denen sie selbst über sich schmunzeln konnte, von ihrem turbulenten Leben. Es hätte für fünf Menschen gereicht. 1940 geboren, kam die »Berliner Schnauze« 1967 ans Theater Rudolstadt und blieb, mit wenigen Unterbrechungen, bis 2019 dort. So mancher erinnert sich noch heute an ihre Aldonza in »Der Mann von la Mancha« oder daran, wie sie, mit Megafon vor dem Mund, in einem offenen Auto durch die Rudolstädter Innenstadt fuhr und für das Theater trommelte. Immer mit vollem Einsatz. Ab 2008 saß sie für viele Ausgaben von »MMM-Was bin ich?« im Rateteam und brachte den Saal mit ihrer beliebten Frage »Würden Sie auch mir etwas Gutes tun?« zum Lachen. Mehrfach kündigte sie ihr nun wirklich letztes Schminkkasten-Programm an. Im Herbst sollte »Vorwiegend heiter« Premiere feiern. Dazu kam es leider nicht mehr. In der vergangenen Nacht ist mit Uschi Amberger im Alter von 79 Jahren eine echte Theaterseele von uns gegangen.

»Uschi Amberger lebt nicht mehr. Mit ihr ist eine leidenschaftliche Streiterin für unser Theater gegangen. Wir verlieren mit ihr nicht nur eine beliebte Sängerin und Schauspielerin. Sie war auch so was wie das Gewissen des Theaters für die Lokalpolitik. Keiner konnte sich ihr in Diskussionen entziehen, wenn es um das Pro und Contra für unser Stadttheater ging. Und sie hatte recht. Unsere Region braucht das Theater wie die Menschen die Luft zum Atmen. Bewahren wir das als ihr Vermächtnis.«
(Jörg Reichl)

»Uschi war ein starker Mensch und eine leidenschaftliche Künstlerin, sie machte keine halben Sachen und das Theater war ihre größte Liebe. Dort konnte sie, was ihr immer wichtig war, auf Menschen zugehen und sich und sie unterhalten. Die Erde hat eine nach Gemeinsinn, Gerechtigkeit und Freundlichkeit suchende Verrückte weniger. Ich werde ihre große Klappe und ihr großes Herz vermissen.«
(Steffen Mensching)

Fördervereinsvorsitzender des Theaters und langjähriger Freund, Matthias Biskupek, hat zu ihrem Tod auf seiner Website einen Tagebucheintrag verfasst. In der Mediathek Theater Rudolstadt wird in Bildern an Uschi Amberger erinnert.