„Erleben, Agieren, Reflektieren!“: Theaterliebhaber aus 15 Ländern gestalteten das Festival „Theaterwelten“ mit Aufführungen und Workshops in Rudolstadt. Foto: Mathias Baier

„Erleben, Agieren, Reflektieren!“: Theaterliebhaber aus 15 Ländern gestalteten das Festival „Theaterwelten“ mit Aufführungen und Workshops in Rudolstadt. Foto: Mathias Baier

Christian Schröter vom theater-spiel-laden Rudolstadt führte als clownesker Pantomime durch das Festivalprogramm. Foto: Tom Demuth

Christian Schröter vom theater-spiel-laden Rudolstadt führte als clownesker Pantomime durch das Festivalprogramm. Foto: Tom Demuth

Simon Isser (Präsident Bund Deutscher Amateurtheater), Mathias Moersch (Verwaltungsdirektor Theater Rudolstadt), Mirko Schreiber (1. Beigeordneter Stadt Rudolstadt) und Frank Grünert (Festivalleiter), v.l.n.r., Foto: Tom Demuth

Simon Isser (Präsident Bund Deutscher Amateurtheater), Mathias Moersch (Verwaltungsdirektor Theater Rudolstadt), Mirko Schreiber (1. Beigeordneter Stadt Rudolstadt) und Frank Grünert (Festivalleiter), v.l.n.r., Foto: Tom Demuth

Stehende Ovationen für furiose Darbietungen der "Theaterwelten"

Am vergangenen Sonntag fand das Festival „Theaterwelten“ im Theater Rudolstadt einen vielsprachigen Abschluss. Vom 20. bis 23. Juni 2019 nahmen Interessierte aus 15 Nationen an fünf internationalen Workshops teil

Ein theatralischer Cocktail aus Spielweisen, Bildsprachen und Emotionen

Am vergangenen Sonntag fand das Festival „Theaterwelten“ im Theater Rudolstadt einen vielsprachigen Abschluss. Vom 20. bis 23. Juni 2019 nahmen  Interessierte aus 15 Nationen an fünf internationalen Workshops teil und präsentierten die zum Finale des Festivals humorvolle, akrobatische und emotionale Kostproben ihrer Arbeit.
Damit endete eine viertägige Entdeckungsreise durch die Theaterkontinente und eine Gesamtschau von Darbietungen der gastierenden Ensembles Finnland, Algerien, Argentinien, Malaysia und Kuba.

Das Festival war in seiner dritten Auflage erneut ein inspirierendes Fest der Kulturen, das mit furiosen Darbietungen und überbordender Spielfreude die Teilnehmenden und das Publikum begeisterte. Erneut gelang es den Organisatoren einen theatralischen Cocktail aus Darstellungsformen, Bildsprachen und Emotionen zu mixen, der die Zuschauer immer wieder zu Zwischenapplaus und stehenden Ovationen hingerissen hat.
Für Simon Isser, Präsident des Bundes Deutscher Amateurtheater ist das Festival … „immer wieder voller spannender Überraschungen, da hier jedes Ensemble und jeder Teilnehmende seine Kultur, seine Tradition, seine Theaterform gleichberechtigt einbringen kann.“

Für Rob van Gnechten, Präsident des Weltamateurtheaterverbandes (IATA/AITA) ist „Rudolstadt ein optimaler Ausrichtungsort für ein internationales Festival. Alle Veranstaltungen finden atmosphärisch dicht nebeneinander auf den Bühnen und in den Räumen des Thüringer Landestheaters statt.“
Christian Schröter, Mime im gastgebenden theater-spiel-laden Rudolstadt führte mit seiner Form der clownesken Pantomime eindrucksvoll durch das Programm.

Zu erleben waren waren Darbietungen junger, innovativer Theaterkünstlerinnen und –künstler. Auf dem Programm standen:

„INVASION!“ vom Ilves Teatteri aus Finnland
… Das finnische Ensemble präsentierte ein Stück schwedischer Gegenwartsdramatik aus der Feder von Jonas Hassen Khemiri. Dies geschah in einem furiosen Tempo, mit virtuoser Rollenpräsenz und in einer einerseits fein akzentuierten und andererseits bildgewaltigen Inszenierung. Eine wahrhafte Invasion!

„SCREAM OF PAIN“ von Gleam Group aus Algerien
… Edvard Munch trifft auf den Arabischen Frühling! Die Performerinnen und Performer erkämpften sich buchstäblich ihre Darbietung. Sie hingen in den Seilen, schliffen sich die Haut ab, standen unter Druck und waren Unterdrücker. Sie bedrängten, schlugen und schnürten sich … Das Leben riss und zerrte an ihnen.

„EL ÁNGEL DE LA VALIJA“ von TOJA & CALLACI
aus Argentinien
… Drei Requisiten: Tuch, Stock und Koffer … und ein herausragen-der Schauspieler genügen, um in die Geschichte von Ezequiel Sanguinetti einzutauchen, der auserwählt wurde, ein Engel zu werden. … Grandiose pantomimische Einlagen und ein feinsinniger Humor waren in vielen Momenten der Darbietung die nonverbalen Mittel, um das Publikum zu faszinieren und es zu der Frage zu führen: Vielleicht ist der Himmel nicht für alle? ...

„FAREWELL MY CONCUBINE – THE MOVEMENT OF THE MARTYR“ vom Lee Wushu Arts Theatre aus Malaysia
… Ein leidenschaftliches tänzerisches Solo begeisterte die Teilnehmer und Besucher: ... Farewell my Concubine ist ein Epos in Bildern und Bewegungen, das seine intensive darstellerische Körperlichkeit in die bewegten Emotionen seiner Betrachter verwandelt... Darum, verweile doch

„LAS BEBIDAS SON POR PEARL“ vom Teatro sobre el camino aus Kuba
… Das Publikum erlebte den expressiven, körperlichen Verfall der Sängerin Janis Joplin, die über die Bühne wankend und stolpernd ununterbrochen Alkohol, Zigaretten und Drogen konsumiert. Kaskadenartig stürzte die Darbietung auf die Zuschauer ein; mit Humor und Esprit, mit Verzweiflung und Angst. Die spielerischen Explosionen und Implosionen der Hauptdarstellerin waren überwältigend.

Veranstalter der „Theaterwelten“ sind der Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT) und der Thüringer Theaterverband in Kooperation mit dem Theater Rudolstadt und dem theater-spiel-laden aus Rudolstadt.
Unterstützt und gefördert wurde das Projekt vom Auswärtigen Amt, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Thüringer Staatskanzlei und der Stadt Rudolstadt.

Im Juni 2021 laden wir erneut zu den „Theaterwelten“ nach Rudolstadt ein, kündigt Festivalleiter Frank Grünert, Vorsitzender des Thüringer Theaterverbandes und Veranstaltungsreferent der Stadt Rudolstadt an.

Infos: www.theaterwelten.info

Quelle: Thüringer Theaterverband