Bürgermeister Jörg Reichl (rechts), Stadtratsvorsitzender Herber Wirkner (3. von links) und Christian Schröter als Friedrich Schiller mit den Preisträgern des Ehrenamtspreises 2017 der Stadt Rudolstadt im Schillerhaus. Foto: Alexander Stemplewitz

Bürgermeister Jörg Reichl (rechts), Stadtratsvorsitzender Herber Wirkner (3. von links) und Christian Schröter als Friedrich Schiller mit den Preisträgern des Ehrenamtspreises 2017 der Stadt Rudolstadt im Schillerhaus. Foto: Alexander Stemplewitz

Ehrenamtspreisverleihung 2017 an verdienstvolle Bürgerinnen und Bürger

Im Schillerhaus zeichneten Bürgermeister Jörg Reichl (BfR) und Stadtratsvorsitzender Herbert Wirkner (CDU) am vergangenen Mittwoch 15 Persönlichkeiten mit dem Eh

Im Schillerhaus zeichneten Bürgermeister Jörg Reichl (BfR) und Stadtratsvorsitzender Herbert Wirkner (CDU) am vergangenen Mittwoch 15 Persönlichkeiten mit dem Ehrenamtspreis 2017 der Stadt Rudolstadt aus. Passend zum stilvollen Ambiente des historischen Ortes stimmte Christian Schröter vom theater-spiel-laden charmant und lustvoll als Friedrich Schiller auf den feierlichen Abend ein.

Für ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement zur Entwicklung des Gemeinwohls im Interesse der Stadt wurden die diesjährigen Ehrenamtsträger mit einer Urkunde, schillernden Präsenten und einer Laudatio des Bürgermeisters ausgezeichnet.

Brigitte Böhm, Rosa Eberli und Manfred Fischer

"Einem anderen geben was er braucht. Ein Stück Brot, ein Lächeln, ein offenes Ohr. Jetzt - nicht irgendwann." Von diesem Zitat lassen sich die ehrenamtlichen Mitglieder und Helfer der Saalfelder Tafel und der Ausgabestelle Rudolstadt leiten. Zu ihnen gehören drei Persönlichkeiten, die sehr aktiv in der Arbeit der Ausgabestelle Rudolstadt eingebunden sind.

Brigitte Böhm ist eines der Gründungsmitglieder der Außenstelle Rudolstadt von der Saalfelder Tafel. Sie arbeitet seit dem Beginn im Jahr 2000 bei der wöchentlichen Ausgabe und ist trotz ihres hohen Alters noch sehr aktiv. Sie engagiert sich auch bei der Arbeit mit Kindern und bei Sonderaktionen wie dem Aktionstag vor Weihnachten. Brigitte Böhm hat auch viele Jahre ihre Ideen im Vorstand des Vereins eingebracht.

Rosa Eberli ist seit 2010 im Verein aktiv. Schon vorher hat sie sich als Helferin bei der Rudolstädter Ausgabestelle engagiert.

Manfred Fischer ist seit fast 15 Jahren Mitglied der Saalfelder Tafel und sehr engagiert in der Ausgabestelle Rudolstadt, die er organisiert. Seit 5 Jahren arbeitet er aktiv im Vorstand mit. Er setzt die Helfer ein, verwaltet die Lebensmittel und Spenden und er steht den Helfern und Sponsoren stets als Ansprechpartner zur Verfügung. Diese drei ehrenamtlich Tätigen sind die tragenden Säulen der Arbeit der Tafel in Rudolstadt.

Ina Lehmann

Ina Lehmann engagiert sich seit 2007 mit Leib und Seele im Ehrenamt beim Technischen Hilfswerk, Ortsverband Rudolstadt. Sie ist dort als ehrenamtliche Verwaltungshelferin aktiv. Hierbei obliegt ihr u.a. die Aufgabe der Datenpflege, der Rechnungsbegleichung, der Stundenerfassung der ehrenamtlichen Helfer und der Einsatzmeldung.

Sie ist sofort bereit, wenn ihre Unterstützung in der Küche und in anderen Bereichen benötigt wird. Ebenso wirbt sie mit Herzblut und Freude im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit an Ständen des THW bei Wind und Wetter um ehrenamtliche Helfer.
Ina Lehmann ist ebenso Vorstandsmitglied des Helfervereins des THW, dem die Aufgabe obliegt, Spenden einzuwerben.

Im vergangenen Jahr 2017 hat sie über 160 Stunden ehrenamtlich geleistet. Im Leben eines Ehrenamtlichen kommt unwahrscheinlich viel vor, am allerwenigsten Lob für sein Engagement. Heute ist Zeit für das Lob an Ina Lehmann.

Sigrid Regler

Sigrid Regler hat einen Traum: Das deutsche Volk möge anderen so viel Gutes tun, wie es im vorigen Jahrhundert anderen Übles zugefügt hat. Ihr Engagement versteht sie als einen kleinen Schritt in diese Richtung.

Die geborene Münchnerin kam 1996 nach Rudolstadt und ist hier in vielen Bereichen zivilgesellschaftlichen Engagements tätig. Wir wollen sie heute für ihren Einsatz als ehrenamtliche Deutschlehrerin ehren.

Schon Ende der 90er Jahre war Sigrid Regler mit einer deutsch-russischen Familie befreundet, zu der sie heute noch Kontakt hält. Ab 2004 half sie Familien aus dem Kosovo u.a. mit Nachhilfe in Latein, später unterstütze sie Flüchtlinge aus Weißrussland. Dann half sie einer jungen Kosovo-Albanerin, die u.a. durch ihren regelmäßigen Nachhilfeunterricht in deutscher Literatur den Gymnasialabschluss machen konnte und die heute studiert. In jüngster Zeit widmet sich Sigrid Regler vorwiegend syrischen Flüchtlingen, die seit 2015 in der Rudolstädter Gemeinschaftsunterkunft leben. Sie unterrichtet sie, manchmal an 7 Tagen in der Woche. Sie machte Ausflüge mit ihren Schützlingen und ging mit ihnen ins Konzert.

Und auch wenn ihre Schüler inzwischen zum Teil ihren Platz in der Arbeitswelt gefunden haben, halten sie den Kontakt zu ihr.

Der Bedarf an Deutschunterricht in Rudolstadt ist nach wie vor groß. Die Engagierten rund um die Neuen Nachbarn Rudolstadt wünschen sich, dass mehr Einheimische ab und an als Gesprächspartner zur Verfügung stehen, um die erlernten Deutschkenntnisse zu vertiefen. Die heutige Ehrung von Sigrid Regler kann und sollte dafür ein Anstoß sein.

Anna Jacobitz

Anna Jacobitz war von Beginn an eine außerordentlich engagierte Mitstreiterin bei der Initiative Neue Nachbarn Rudolstadt, in der sie den Arbeitskreis "Frauen und Familie" als Sprecherin leitet.

Zuerst hat sie in ihrem damaligen Wohnort Bad Blankenburg mit anderen Ehrenamtlichen eine durch Spenden organisierte Kleiderkammer ins Leben gerufen und Geflüchtete bei ihren ersten Schritten in ihrer neuen Heimat begleitet. Die erworbenen Erfahrungen setzte sie in der Mitarbeit in der Rudolstädter Kleiderkammer um.

Als alleinerziehende Mutter von vier Kindern hat sie dennoch Zeit und Kraft gefunden, insbesondere geflüchtete Frauen und Familien in der Gemeinschaftsunterkunft in der Preilipper Straße intensiv bei den verschiedenen Problemen des Alltags zu unterstützen. Anna Jacobitz steht dazu jederzeit selbst als kompetente Ansprechpartnerin zur Verfügung, organisierte aber auch Informations- und Kontaktveranstaltungen zu verschiedenen Schwerpunkten.

Für Anna Jacobitz heißt Unterstützung nicht nur Hilfe in Notsituationen zu jeder Zeit. Wichtig ist ihr die Begleitung der neuen Nachbarn zum selbstständigen Handeln, zum tatsächlichen Ankommen in Rudolstadt. Integration bedeutet für sie Ermutigung zum Eigenengagement der Geflüchteten.

Sie hat ein besonders großes Talent, auf alteingesessene und neue Rudolstädter egal welcher Herkunft zuzugehen und sie für Aktivitäten einzuladen und einzubinden. Sie gibt sich nicht mit Unzulänglichkeiten zufrieden. Sie sucht sich Verbündete und legt los. Nur mit Menschen wie ihr sind ehrenamtliche Projekte auf Dauer erfolgreich, so auch ihr jüngstes Projekt, der Laden "Rudol-Sham", der nicht nur Geschäft, sondern Anlaufpunkt zum Austausch für viele Rudolstädter geworden ist.

Ulrich Bär

Ulrich Bär engagiert sich in vielerlei Weise ehrenamtlich in unserer Stadt.
In der "Fahrradwerkstatt" der Gemeinschaftsunterkunft wissen die neuen Nachbarn seine Fähigkeiten und die Art seines Auftretens zu schätzen. Im Naturschutzbund Rudolstadt ist er vor allem im Bereich der Kiesgruben sehr aktiv.
In der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Cumbach betätigt er sich als ehrenamtlicher Diakon. Er unterstützt u.a. die Durchführung der Gemeindeveranstaltungen.

Die Erfüllung seiner Aufgaben im Ehrenamt dient dem Wohl unserer Stadt und den Menschen. Es erfordert ein großes Maß an Zeit und Kraft. Für Ulrich Bär ist das eine Selbstverständlichkeit.

Ursula Pilz

Ursula Pilz ist eine vielseitig interessierte und engagierte Persönlichkeit. In der Interessenvereinigung Jugendweihe e.V. hilft sie seit 30 Jahren, Jugendliche auf das Leben vorzubereiten. Sie organisiert Veranstaltungen, sichert Sprechstunden und Feierstunden ab. Auch für die Chronik in unserem Einzugsbereich ist sie zuständig.

Seit 2007 ist Ursula Pilz stellvertretende Vorsitzende im Vorstand des Thüringer Folklore Tanzensembles Rudolstadt. Egal ob es die Führung der Chronik, die öffentliche Werbung oder die Pflege des Fundus ist, sie ist mit ganzem Herzen dabei. Auch die Anleitung des Trainings der Golden Girls und des geselligen Tanzens gehören zu ihren ehrenamtlichen Tätigkeiten.

Als ehemalige Lehrerein hat sie es sich außerdem zur Aufgabe gemacht, ausländischen Mitbürgern die deutsche Sprache nahe zu bringen. Dies Angebot wird von ihren erwachsenen Schülern dankend angenommen. Sie sind begeistert von der anschaulichen und individuellen Art und Weise des Unterrichts.

Dank ihrer offenen, humorvollen und überzeugenden Art ist sie Vorbild für viele Menschen ihrer Umgebung.

Mohammad Yousuf Taraki

Mohammad Yousuf Taraki ist 22 Jahr jung, kommt aus Afghanistan und lebt seit Herbst 2015 in Rudolstadt.

Schon an seinem ersten Tag in Deutschland war er als ehrenamtlicher Übersetzer im Einsatz, der die Kommunikation mit geflüchteten Menschen ermöglicht. Er unterstützt seitdem die Neuen Nachbarn Rudolstadt, lokale Ämter und Behörden, Ärzte und Kliniken sowie andere Institutionen in Rudolstadt.

Außerdem ist Mohammad Yousuf Taraki als kompetenter Berater und Begleiter für Geflüchtete unterschiedlicher Nationalitäten tätig.

Für die interkulturelle Arbeit und Verständigung ist er ein wichtiger, kompetenter und sympathischer Vermittler.

Karin Lange

Karin Lange gehört seit Jahren dem Rudolstädter Seniorenbeirat an: Mit hohem Sachverstand und beispielhaftem Einsatz.

Trotz erheblicher gesundheitlicher Einschränkungen, engagierte sie sich als Verantwortliche der Arbeitsgruppe "Soziales, Gesundheit und Pflege", setzt sich aufopferungsvoll für unzählige Betroffene ein.

Sie übernahm persönliche Patenschaften im Rahmen der Selbsthilfe und Zusammenarbeit mit den ambulanten Pflegeeinrichtungen der Stadt Rudolstadt. Insbesondere für und in der Caritas Trägergesellschaft "Altenhilfezentrum St. Elisabeth".

Selbst gehört sie der Selbsthilfegruppe "Frauen nach Krebs" an, brachte sich hier voll ein und genießt das Vertrauen der Verantwortlichen des Gesundheitsamtes Saalfeld-Rudolstadt.

Im vergangenen Jahr trat sie mehrfach als ehrenamtliche Referentin auf und gestaltete innovative Frühstücksveranstaltungen in der AWO-Begegnungsstätte mit.

Sie zeichnet sich als Mitinitiatorin für Vorbereitung, Organisation und Ablauf der 11. Seniorentage und aller Seniorennachmittage in Rudolstadt aus.

Brigitte Kull

"Wenn wir nicht mehr heilen können, dann können wir lindern. Wenn wir nicht mehr lindern können, dann können wir trösten. Wenn wir nicht mehr trösten können, dann können wir immer noch da sein."

Die in Rudolstadt geborene Brigitte Kull hat 1999 die Hospizarbeit in Rudolstadt gegründet und eine Gruppe von Hospizbegleitern aufgebaut. Da in der Pflegeversicherung eine Begleitung und Betreuung von Sterbenden nicht vorgesehen ist, aber ein Bedarf danach besteht, hat sie sich hier mit Herz und Seele eingebracht.

Bis zu zehn Hospizbegleiter hat Brigitte Kull über die Jahre hinweg geführt und koordiniert. Die Hospizbegleiter haben durchschnittlich zwölf bis 15 Kranken- und Sterbebegleitungen pro Jahr mit unterschiedlicher Länge durchgeführt. Brigitte Kull veranstaltet monatliche Treffen mit den ehrenamtlichen Hospizbegleitern und organisiert interne sowie externe Fortbildungen.

Das Tabuthema Sterben und Tod frühzeitig in die Familien hinein zu tragen und darüber zu sprechen ist bis heute eine Herzensangelegenheit von ihr.

Zurzeit engagiert sie sich auch ehrenamtlich im Hospizverein am Saalebogen e.V. Das Ziel ist die Eröffnung eines stationären Hospizes im nächsten Jahr in Saalfeld.

Dr. Frank-Eberhard Wilde

Der in Weimar geborene Dr. Frank-Eberhard Wilde zog 1999 nach Rudolstadt und lebt seitdem in der Schillerstraße.

Dr. Wilde ist einer von denen, deren Herz von Anfang an für Rudolstadt schlug. Im Jahr 2000 trat er dem Schillerverein Rudolstadt bei, in dem er als ideenreiches Vereinsmitglied hoch geachtet wird.

Insbesondere interessiert er sich für Sanierungsmaßnahmen im Inneren des Stadtgebietes. Er bringt sich seit 2011 im Gestaltungsbeirat der Stadt Rudolstadt ein. Dort leistet er u.a. einen wertvollen Beitrag hinsichtlich dessen Außendarstellung. Auf Grund seiner Anregung wurde die Würdigung ausgewählter Sanierungsvorhaben initiiert. Seither ist er immer bereit, mit Rat und Tat auf Sanierungsmaßnahmen im Innenstadtbereich Einfluss zu nehmen.

Seiner ehrenamtlichen Hinwendung ist es mit zu verdanken, dass unsere Stadt in den letzten Jahren immer mehr zu dem wurde was sie ist: liebenswert, reich an historischem Ambiente und für viele Menschen ein neues zu Hause.

Constanze Thiede und Bernd Hercher

Wir nehmen das 600-jährige Jubiläum von Mörla zum Anlass, eine Bürgerin und einen Bürger zu ehren, die sich in bemerkenswerter Weise ehrenamtlich engagieren:
Constanze Thiede ist Vorsitzende des Heimatkreises Mörla. Bernd Hercher engagiert sich dort als Mitglied. Für die Einwohner des malerischen Ortes ist er der "Bürgermeister".

Beiden ist die Brauchtumspflege wichtig. Die Verschönerung des Dorfes liegt ihnen besonders am Herzen. Constanze Thiede ist die Streuobstwiese zu verdanken, die den Ortseingang verschönert. Außerdem hat sie initiiert, dass alte Bilder von Mörla den Jubiläumsort schmücken und an die Vergangenheit erinnern.

Bernd Hercher lässt es sich nicht nehmen, täglich die Kirchturmuhr aufzuziehen und bei Säuberungsaktionen im Ort dabei zu sein.

Viel Zeit investierten Constanze Thiede und Bernd Hercher bei der umsichtigen Organisation und Mitgestaltung der 600 Jahrfeier und der Kirmes.

Christian Engel

Seit 2005 arbeitet Christian Engel als Leiter Vertrieb und Handel bei der EVR. Er ist dafür verantwortlich, dass Rudolstädter Bürger und Unternehmen zuverlässig Strom und Gas von unserem kommunalen Versorger erhalten. Aber nicht nur das: Denn sein Engagement reicht weit über das hinaus, was sein eigentliches Aufgabenfeld beschreibt. Er vertritt die EVR nach außen mit vollem Enthusiasmus und lebt für das, was er tut. Er ist ein Vertriebler mit Leib und Seele.

Seit 2007 ist er zudem Mitglied im Stadtring Rudolstadt und wirkt so maßgeblich an der Erfolgsgeschichte der RudolstadtCard mit. Diese Kundenkarte ermöglicht dem Nutzer in Rudolstadt Punkte zu sammeln und einzulösen und damit die örtliche Wirtschaft zu stärken. In seiner Position als ehrenamtliches Vorstandsmitglied engagiert sich Christian Engel für den innerstädtischen Handel und die Gewerbetreibenden Rudolstadts, wirkt an neuen Projekten mit und bringt neue Ideen ein.

Christian Engel ist aktives Mitglied im Rotary Club Rudolstadt. Während seiner Präsidentschaft hat er im vergangenen Jahr viele Projekte angestoßen und erst möglich gemacht. So war er maßgeblich an der Wiederholung des Projektes "Heidecksburg in Grün" beteiligt, hat viele Spendenaktionen begleitet und setzte so im sozialen wie auch im kulturellen und schulischen Bereich Akzente.