Theater Rudolstadt - Werbebild Furor Foto: Anke Neugebauer

Foto: Anke Neugebauer

Provokant, politisch und brandaktuell

Schauspiel „Furor“ über die Kluft in der Gesellschaft – am 3. Dezember ist Premiere

Schauspiel „Furor“ über die Kluft in der Gesellschaft – am 3. Dezember ist Premiere

Wenn sich Menschen zunehmend in Parallelwelten bewegen, kann selbst der einfachste Verständigungsversuch scheitern. Die polarisierenden Tendenzen der heutigen Zeit dem Publikum schonungslos vor Augen zu führen, vermag das hochbrisante wie aufwühlende Schauspiel „Furor“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz. Die Premiere am Theater Rudolstadt war ursprünglich bereits im November geplant und musste aufgrund von Corona auf den 3. Dezember verschoben werden. Es inszeniert erstmals in Rudolstadt Kathrin Brune. Nach der Vorstellung am 4. Dezember wird zudem ein Publikumsgespräch angeboten.

Ein Unfall, bei dem ein junger Mann schwer verletzt wird, bringt die Protagonisten des Stücks zufällig zusammen: Braubach, ein Politiker im Wahlkampf, und Jerome, ein jugendlicher Außenseiter. Schnell wird klar, dass ihre Positionen unterschiedlicher nicht sein könnten. Während Braubach dem Verunglückten und dessen Mutter augenscheinlich helfen will, wirft Jerome dem Wahlkampfprofi bloß politisches Kalkül vor. Überhaupt hält Jerome nicht viel von Politikern und spricht in Parolen von „Systempresse“ und „denen da oben“. Und Braubach? Er erwidert mit einstudierten liberalen Statements. Es entwickelt sich ein wendungsreicher Schlagabtausch zwischen dem hasserfüllten jungen Mann und dem abgebrühten Politiker …

Das erfolgreiche Autorengespann Lutz Hübner und Sarah Nemitz bringt seit Jahren brisante gesellschaftliche Themen auf die Bühne – so auch in „Furor“, 2018 am Schauspiel Frankfurt uraufgeführt. Ohne selbst Partei zu nehmen, zeigt das Kammerspiel die Spirale einer argumentativen Auseinandersetzung auf, bei welcher der eigene Standpunkt um jeden Preis verteidigt wird.

Wichtige Fragen ergebnisoffen zur Diskussion stellen will am Theater Rudolstadt auch Regisseurin Kathrin Brune. Seit 2013 als Dramaturgin zum Leitungsteam des Schauspiels Chemnitz gehörend, kann sie bereits mehrere vielbeachtete Inszenierungen vorweisen. Nicht zum ersten Mal sorgt die erfahrene Ausstatterin Pia Wessels an ihrer Seite für Kostüme und Bühnenbild. Aus dem Rudolstädter Schauspielensemble sind Jochen Ganser als Braubach, Philipp Haase als Jerome und Manuela Stüßer als Nele zu erleben.

Karten für die Premiere am 3. Dezember sowie für die Aufführungen am 4. und 17. Dezember, jeweils um 19.30 Uhr im Theater im Stadthaus sind an den üblichen Vorverkaufsstellen und telefonisch unter 03672/422766 erhältlich. Im Anschluss an die Vorstellung am 4. Dezember lädt das Theater zudem zu einem Nachgespräch mit der Dramaturgin Judith Zieprig und den beteiligten Schauspielern ein. Weitere Aktionen sind mit dem Kooperationspartner „Zukunftsladen“ Saalfeld, Koordinierungsstelle für Demokratie, geplant.

In den Spielstätten des Theaters Rudolstadt gilt Maskenpflicht, außer auf dem Sitzplatz während der Aufführung. Zudem müssen die Kontaktdaten zur Nachverfolgung hinterlegt werden. Weiterführende Informationen zum Infektionsschutz stellt das Theater unter www.theater-rudolstadt.de bereit.

 

Premiere: NEU 03.12.2020, Theater im Stadthaus

Furor

Schauspiel von Lutz Hübner und Sarah Nemitz

Regie: Kathrin Brune
Bühne und Kostüme: Pia Wessels
Dramaturgie: Judith Zieprig
Theaterpädagogik: Friederike Dumke

 

Heiko Braubach: Jochen Ganser
Nele Siebold: Manuela Stüßer
Jerome Siebold: Philipp Haase

 

Friederike Lüdde
Theater Rudolstadt