Grußwort des Bürgermeisters Jörg Reichl zum Osterfest 2020

Liebe Rudolstädterinnen und Rudolstädter, ein jeder von Ihnen kennt Goethes Gedicht Osterspaziergang. Es beschreibt ein Gefühl, das wir alle kennen, ein Gefühl des Frühlings, das Wiederaufleben von Natur und der Menschen.

Kehre dich um, von diesen Höhen
nach der Stadt zurückzusehen!
Aus dem hohlen, finstern Tor
dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn.
[…]
Zufrieden jauchzet gross und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!


Liebe Rudolstädterinnen und Rudolstädter,

ein jeder von Ihnen kennt Goethes Gedicht Osterspaziergang. Es beschreibt ein Gefühl, das wir alle kennen, ein Gefühl des Frühlings, das Wiederaufleben von Natur und der Menschen. Unseren Drang nach draußen zu gehen, Sonne zu tanken und uns unseres Lebens zu freuen.

In diesem Jahr sind wir über Ostern auf eine harte Probe gestellt. Die Bewältigung der größten gesundheitlichen Herausforderung unserer Generation, zwingt uns zu maßgeblichen Einschnitten unserer menschlichen Bedürfnisse. Besonders die erlassenen Einschränkungen im Kontakt mit dem sozialen Miteinander führen dazu, dass das Osterfest in diesem Jahr ein anderes sein wird. Familien und Freunde können sich nicht zum gemeinsamen Suchen von Ostereiern oder am Osterfeuer zusammenfinden, Omas und Opas nicht besucht werden oder der geplante Urlaub über die Feiertage ausfallen. Hinzukommen Sorgen um die Zukunft der Arbeitsstelle oder Sorgen mit dem eigenen Unternehmen nicht durch die Krise zu kommen.

Ein jeder von uns ist von diesen Einschränkungen betroffen. An dieser Stelle möchte ich Ihnen, liebe Rudolstädterinnen und Rudolstädter, einmal mehr dafür danken, wie sie alle diese Regeln zur Eindämmung der Ausbreitung der Covid-19-Erkrankung befolgen und damit auch ein Stück weit auf Ihre Persönlichkeitsrechte verzichten – zum Wohle der gesamten Gesellschaft. Die letzten Tage und Wochen haben mir gezeigt, dass Solidarität in unserer Stadt funktioniert.

Mein Dank gilt aber insbesondere allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im medizinischen Bereich und allen Pflege-, Ordnungs- und Sicherheitskräften die auch über die Feiertage weiter an vorderster Front gegen die Krise kämpfen und sich zeitgleich der Gefahr der Ansteckung aussetzen. Dafür meinen herzlichen Dank.

Liebe Rudolstädterinnen und Rudolstädter,

Ostern ist ein Fest der Freude. Es ist das größte Fest der christlichen Kirche, die die Auferstehung Jesu feiert. Einen Kirchenbesuch wird es für Christen in diesen Tagen nicht geben. Sie können aber einen der zahlreichen Gottesdienstübertragungen im TV oder per Stream verfolgen. Auch unser Rudolstädter Kantorenehepaar Katja und Frank Bettenhausen hat Konzerte online eingestellt unter www.ladegastorgel-rudolstadt.de. Christen, aber auch anders- oder nichtgläubige Menschen unserer Stadt sollten die Feiertage dazu nutzen, die Sorgen des Alltags zu vergessen und freudige Dinge, im Sinne des Osterfestes, in den Vordergrund zu stellen. Oft sind es die kleinen Dinge, die Glück bereiten. Nutzen Sie Ihre Osterrituale um die Zeit so normal wie möglich zu verbringen. Kochen, Backen, Eierfärben und –suchen gehören sicher dazu. Gehen Sie nach draußen, gehen Sie in Ihre Gärten und unternehmen Sie Ausflüge in die Natur. Genießen Sie den Frühling. Denn er ist nicht verboten, sondern ausdrücklich erwünscht: der Osterspaziergang.

Eine friedvolle und vor allem gesunde Osterzeit.

Ihr
Jörg Reichl
Bürgermeister