Vortrag von Dr. Jan Steinhaußen in der Stadtbibliothek
Friedrich Schillers Leben und Werk wurden zu allen Zeiten unterschiedlich interpretiert und bewertet. Z. T. wurde Schiller ganz vordergründig politisch vereinnahmt, z. T. idealisiert und verklärt.
Der Vortrag thematisiert einen kleinen, wenig bekannten und dennoch bedeutenden Ausschnitt der Schillerrezeption, der durch Schriftsteller und Dichter mit weltliterarischer Bedeutung wie Thomas Mann und Stefan George repräsentiert wird. Sie stehen für eine konträre Stilisierung Schillers, die ihre Wurzeln in vergleichbaren Neigungen hat. Sie ist originell und befremdlich zu gleich. Während Dichter des George-Kreises das dorische Männlichkeitsideal bei Schiller beschworen, liebte Thomas Mann das Gegenteil: Schillers "Aufstieg aus der Not des Lebens", das Sittliche an Schiller, das aus Kampf, Not, Leidenschaft und Schmerz, wie Thomas Mann vermutete, entstanden und mit dem Sinnlichen versöhnt war. Man kann eine Provokation für Schillerliebhaber erwarten.
Die Veranstaltung "Die dorische Männlichkeit Schillers" – Vortrag von Dr. Jan Steinhaußen zur Alternativen Schillerrezeption in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts (Thomas Mann, Stefan George, Max Kommerell u. a.) findet am Donnerstag, 5. November, um 19.30 Uhr in der Aula der Stadtbibliothek am Schulplatz statt.
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