Siegerehrung im Café-Haus-Zelt auf dem Rudolstädter Vogelschießen

Siegerehrung im Café-Haus-Zelt auf dem Rudolstädter Vogelschießen

30 Staffeln beim Schillerlauf im Dreieck Rudolstadt-Jena-Weimar

Premierenlauf war ein voller Erfolg/Anspruchsvolle Strecke mit knapp 120 Gesamtkilometern Läufer sind Frühaufsteher und zudem ein sehr pün

Premierenlauf war ein voller Erfolg/Anspruchsvolle Strecke mit knapp 120 Gesamtkilometern
Läufer sind Frühaufsteher und zudem ein sehr pünktliches Völkchen. Denn exakt um 6.00 Uhr konnte Rudolstadts Stadtoberhaupt Jörg Reichl am Samstag die Startläufer der insgesamt 30 Staffeln mit einem Pistolenschuss auf die knapp 120 Kilometer lange Strecke mit 2943 Höhenmetern schicken. Sieben Läufer gehörten zu einer Staffel, die sich vom Rudolstädter Marktplatz aus zunächst zum ersten Wechsel auf dem Schauenforst aufmachten. Schon diese 16,9 Kilometer hatten es in sich. Doch die längste Strecke sollte sofort folgen. 22,9 Kilometer waren bis Maua auf einem Terrain zu bewältigen, das selbst die besten Läufer zeitweise zum Gehen zwang und auch die Radbegleiter vor allergrößte Herausforderungen stellte. Danach wurde es etwas "einfacher", wobei es auf  jedem Abschnitt schwierige Passagen gab. Schon in Maua war abzusehen, dass die Entscheidung über den ersten Schillerlauf-Gewinner wohl nur zwischen dem Jenaer Laufladen und den X-Runners fallen würde. Der Vorsprung der beiden führenden Staffeln vor der Konkurrenz vergrößerte sich an den Wechseln in Kapellendorf, Weimar-Belvedere und Blankenhain immer mehr. Und als die der Jenaer Laufladen mit einem Zeitpolster auf dem Luisenturm, der letzten Übergabe des Zeitchips, ankam, da war klar, wer der Sieger sein würde. Nach genau 7:45:23 Stunden liefen die Zeiss-Städter durch das Ziel auf dem Markt. Sechs Minuten darauf folgten die X-Runners aus Erfurt, die noch etwas Boden gut machten.

Danach hieß es warten, denn erst mehr als 40 Minuten später traf das Laufteam Erfurt ein. Dessen Abschneiden ist besonders bemerkenswert, da es sich um eine Mixed-Staffel – in der mussten mindestens drei Frauen laufen – handelte. Natürlich gewannen die Landeshauptstädter diese Wertung, in der sechs Läufergruppen gezählt wurden, mit einem komfortablen Abstand.

Es dauerte vom Sieger bis zum "Lumpensammler" – der wurde vom LAC Rudolstadt gestellt –  noch mehr als vier Stunden, bis alle Staffeln das Ziel erreicht hatten. Wobei die fünf Staffeln, die den so genannten Notstart in Weimar in Anspruch nahmen, fast 13 Stunden unterwegs waren.

Aber am Ziel sah man das, was sich Jürgen Klöpfel, im fünfköpfigen Organisationsteam um Dr. Ralf Keilhau, Norbert Oertel, Alexander Stemplewitz und Petra Rottschalk ein ganz wichtiger Mann, im OTZ-Interview gewünscht hatte: Sieger sind alle, die mit einem Lächeln im Gesicht ankommen.

Dabei kam der Ehrgeiz, sich möglichst weit vorn zu platzieren, durchaus nicht zu kurz. Aber viele Mannschaften waren auch einfach nur froh, die lange und anspruchsvolle Route in Teamarbeit bewältigt zu haben. Da gerieten Zeiten und Plätze rasch zur Nebensache.

Auch für die Staffeln aus dem Landkreis. Im Mixed-Wettbewerb waren dies "Thiede’s Kraniche laufen über die Schillerschen Höhen" und das Volksbank-Laufteam. Außerdem nahmen der SV Turbine Hohenwarte, das Rennsteiglaufteam 600 plus, Team Rad-Wenzel, die LAC-Masters, Schiller’s HeiDü, Sport-Schart/Quickschuh, die Kreissparkasse Saalfeld-Rudolstadt, Die Aeropharmer, das Team Heidexen und die "Lumpensammler" teil.

Die weiteste Anreise hatten die "Siegtalläufer" aus dem Gebiet Köln/Bonn. Aber auch Aktive aus Chemnitz waren am Start.

Das Café-Haus-Zelt Brömel auf dem Rudolstädter Vogelschießen bildete am Abend die Kulisse für die stimmungsvolle Siegerehrung. Die wurde von Landrätin Marion Philipp, der Vorsitzenden des Sparkassenverwaltungsrates, Bürgermeister Jörg Reichl sowie von Petra Rottschalk, Fachdienstleiterin für Kultur, Tourismus, Jugend und Sport durchgeführt. Alle Teilnehmer erhielten geschmackvolle Urkunden sowie ein Flasche Wein. Die Erstplatzierten durften sich über attraktive Tassen und Porzellanweinverschlüsse mit dem Schillerkopf, entworfen von Kati Zorn, freuen.

Stehenden Applaus gab es am Ende für das fünfköpfige Organisationsteam. Das heimste schon den ganzen Tag über Lob für die ausgezeichnete Vorbereitung und Durchführung des Schillerlaufs, die keine Wünsche offen ließ und nahezu reibungslos funktionierte, ein. Dank zahlreicher Helfer, unter anderem das Team um Platzwart Thomas Mohr, war die Premiere eine rundherum gelungene Veranstaltung. Die wird nun ausgewertet, um bald in die Vorbereitung des 2. Schillerlaufes einzusteigen.

Hartmut Gerlach