Theaterstück zeigt schonungslos Probleme der heutigen Jugend
Einfach hat es die heutige Jugend bestimmt nicht. Druck kommt von allen Seiten, von der Gesellschaft, der Schule oder den Eltern, und trotzdem fühlt man sich überflüssig. Wie schnell fehlen da die Perspektiven! Zwischen Zukunftsangst, Mobbing und der Suche nach einem individuellen Lebensweg stehen die Jugendlichen in "lost in the supermarket". Am 6. Februar, um 18.00 Uhr feiert das Stück von der jungen Autorin Christina Kettering, das ab 15 Jahren geeignet ist, im Rudolstädter "theater tumult" seine Uraufführung.
Lale, David und Jorn, die drei Protagonisten des Stückes sind 17 Jahre alt und stehen kurz vor dem Abitur. Irgendwie sind sie auf der Suche nach etwas, das ihrem Leben einen Sinn verleiht, aber das würden sie nie zugeben. Lale und David mögen sich. Doch David ist depressiv, und als er in die Psychiatrie muss, weil er in der Schule gemobbt wird und sein Leben nicht mehr auf die Reihe bekommt, entfremden sich die beiden. Zurück im Alltag, ist seine Freundin bereits mit einem anderen zusammen. Jorn ist cool, hat eine Cannabiszucht und dealt auf dem Schulhof. Dabei will er letztendlich auch nur Ausbildung, Karriere und Familie. Lange schwankt Lale zwischen den beiden Jungen hin und her. Ein richtiges Leben bedeutet für sie mehr als Ausbildungsplatz, Eigenheim und festes Einkommen. Lale will lieber etwas "Großes" und Aufrüttelndes auf die Beine stellen, aber was?
Die Autorin Christina Kettering, Absolventin des Literaturinstituts Leipzig, zitiert im Titel ihres Stückes einen berühmten Song der Punkbewegung: "I'm all lost in a supermarket", den die Band "The Clash" 1979 sang. Wie die britischen Underdogs von damals sind auch die jugendlichen Helden von heute hin- und hergerissen zwischen den Versprechungen der Freiheit und dem großen Leerlauf der Konsumgesellschaft.
Die derzeitige Situation der Jugend empfindet die Regisseurin und Ausstatterin Katka Schroth als wenig hoffnungsvoll. Vielmehr wird sie ihr Publikum schonungslos mit der um sich greifenden Perspektivlosigkeit konfrontieren und damit für Diskussionsstoff sorgen. Lale, Jorn und David werden gespielt von Anna Oussankina, Jörg Schlüter und Marcus Ostberg.
Die Premiere und die nächsten Vorstellungen sind bereits ausverkauft. Restkarten sind noch für die Aufführung am Donnerstag, 13. Februar, 18.00 Uhr an den bekannten Vorverkaufsstellen und unter 03672/422766 erhältlich.