Vortrag in der Stadtbibliothek zu Goethes Fluchtort Jena

Zählt man die Tage, Wochen und Monate zusammen, die Goethe in Jena gewirkt hat, so ergeben sie mehr als fünf Jahre. Nach Weimar und Frankfurt ist das die drittlängst

Zählt man die Tage, Wochen und Monate zusammen, die Goethe in Jena gewirkt hat, so ergeben sie mehr als fünf Jahre. Nach Weimar und Frankfurt ist das die drittlängste Station seines Lebens. Und, wie er selber schrieb, die produktivste.
Immer, wenn Goethe die Nase voll hatte von den höfischen Zwängen in Weimar, floh er in die Saalestadt. Und so tritt uns ein anderer Goethe entgegen: Nicht der unnahbare Dichter, sondern ein praktisch gesinnter Mann, der sich in vieles einmischt und manche Niederlage ertragen muss: Hier entdeckt er den Zwischenkieferknochen, den die Fachwelt nicht anerkennen wollte, findet in Schiller seinen ärgsten Antipoden und Freund zugleich, begründet den Botanischen Garten, rettet 1803 die Universität vorm Ausbluten, lässt ihre Bibliothek umbauen und greift selbst in den Lauf der Saale ein. Hat er Fichte vertrieben? War er Spion auf der "Grünen Tanne"? Und was steckt hinter seinen Jenaer Amouren?
Ein Vortrag auf der Grundlage des Buches "Mit Lichtbehagen. Der Jenaer Goethe".
Diese Fragen beantwortet der Jenaer Publizist Dr. phil. Jens-Fietje Dwars, Redakteur der Thüringer Literaturzeitschrift "Palmbaum" und zweifacher Grimme-Preisträger am Mittwoch, 20. November, 19.00 Uhr in der Stadtbibliothek Rudolstadt.