"Stolperstein" und Schülerprojekt zur Erinnerung an Karl Kehrmann

Gunter Demnig, inzwischen europaweit und besonders in vielen deutschen Städten mit seinem Projekt "Stolperstein" bereits tätig geworden, hat am Vormittag des 2.

Gunter Demnig, inzwischen europaweit und besonders in vielen deutschen Städten mit seinem Projekt "Stolperstein" bereits tätig geworden, hat am Vormittag des 2. Juni nun auch den ersten Gedenkstein dieser Art in Rudolstadt verlegt. Vorausgegangen war dieser Aktion eine Projektarbeit der Schülerinnen Jenny Bendwich, Jasmin Müller, Sandy Weller und Maria Beyer an der Schillerschule Rudolstadt, während der sie das Schicksal des jüdischen Mitbürgers Karl Kehrmann aus Schwarza erforschten.
Karl Kehrmann wurde 1890 als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren und übernahm in den 1920er Jahren in Schwarza den Lebensmittelladen seines Schwiegervaters. Nach mehreren Inhaftierungen, unter anderem auch im KZ Buchenwald, wurde er am 28. März 1942 in der Euthanasieanstalt Bernburg/Saale ermordet.
Zusammen mit ihrem Betreuer Daniel Starost nahmen die Schülerinnen ihre Forschungsergebnisse zum Anlass, sich weitergehend mit dem Kunstprojekt "Stolpersteine" zu befassen, mit der Demnig bereits in über 500 Orten Deutschlands an die Opfer der NS-Zeit erinnert.
Im Beisein der Tochter Karl Kehrmanns, Ruth Wachsmuth, des Bürgermeisters Jörg Reichl, zahlreicher Schülerinnen und Schüler, von Anwohnern und Medienvertretern wurde der Pflasterstein mit Messingkopf und Namenszug vor dem ehemaligen Wohnhaus Kehrmanns in den Gehweg der Schwarzburger Straße 72 eingebracht.
Am Nachmittag fand dann die Präsentation der Projektarbeit in der Aula der Schillerschule statt, wobei die vier Schülerinnen das Prädikat "Sehr gut" erhielten. Sowohl an der Schule als auch in der Stadtverwaltung ist man sich einig, die Aktion Stolperstein in den nächsten Jahren mit der Erinnerung an weitere Opfer des Nationalsozialismus fortzuführen.