Am 15. Mai wurde Bernhard Hanneken, künstlerischer Leiter des Rudolstadt-Festivals, in Weimar das Verdienstkreuzder Bundesrepublik Deutschland am Bande verliehen. Es ist die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Hanneken bekam es für seine vielfältigen Verdienste um die Folkmusik in Deutschland.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow:
„Ein kulturelles Ereignis von solch internationaler Bedeutung zu schaffen, damit kulturelle und wirtschaftliche Impulse gleichermaßen zu setzen und darüber hinaus die lokale Gemeinschaft zu stärken, ist nahezu einzigartig. Mit seinemEinsatz für die Sichtbarkeit von Folk- und Weltmusik hat Bernhard Hanneken das Festival zu einem internationalen Aushängeschild für Thüringen gemacht. Dafür verdient er unsere Wertschätzung“.
„Diesen Preis“, bedankte sich Hanneken, „nehme ich auch stellvertretend für all diejenigen entgegen, die dasRudolstadt-Festival im Laufe der vergangenen Jahrzehnte zu dem gemacht haben, was es heute ist. Man macht so etwas nie allein, und wir werden sehen, wohin sich das Festival entwickelt. Ich hoffe, dass alle diejenigen, die im Laufeder Jahre beteiligt waren und bis jetzt sind, in der Lage sein werden, das Festival noch über viele, viele Jahrzehnte zu einer guten Zukunft zu führen.“
Schon lange vor 1989 reiste Hanneken vom damals heimischen Bonn regelmäßig in die DDR, um die dortige Folkszene kennenzulernen - und darüber zu berichten. Unter anderem als Journalist und ehemaliger Chefredakteurdas Magazin Folker. Herausgeber Mike Kamp schätzt an Hanneken seine Akribie, Hingabe und Fachkenntnis: „Entweder ganz oder gar nicht, und wenn ganz, dann möglichst 150 %.“. Der „Weltklang-Enzyklopädist“ (Die ZEIT) ist ein international bekannter Festivalmacher (Rudolstadt-Festival, transVOCALE etc), Buchautor (u.a. Deutschfolk -Das Volksliedrevival in der BRDDR, 2021) sowie Herausgeber der 2015 mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichneten CD-Edition „World Music Instruments“ (Label: NoEthno).
Rudolstadts Bürgermeister Jörg Reichl unterstützte diese Auszeichnung von Anfang an: „Seine umfassende Kenntnis und Wertschätzung der Musik unterschiedlichster Kulturen brachte ihm weltweit Anerkennung. Sein Ruf festigte auchdas Renommee des Festivals und lockte Ensembles aus allen Kontinenten nach Rudolstadt.“