Was Frau so unter dem Rock trug, war am Sonntag im Schillerhaus zu erleben. Ilka Sieler, eine Zeitreisende in Sachen Mode, gab Einblicke in die Modewelt des 18. Jahrhunderts. Sie schlüpfte aus einer „Alltagskombination“ aus Rock, Jacke und natürlich Haube, wie sie um 1750 getragen wurde, in eine Robe à la française (im Stil der 1760er Jahre). Dabei gab Ilka Sieler nicht nur Einblicke in das „Darunter“, sondern erläuterte kenntnisreich, anschaulich und mit viel Humor, wie sich die Frau von Welt und Stand damals so „verpackte“ und verdeutlichte, wie praktisch und nachhaltig die Damenmode der Zeit war. Das Besondere an den vorgeführten Roben, Kleidern und Hauben war, dass Ilka Sieler alles selbst von Hand fertigt, von der Chemise, dem Unterhemd, bis hin zur Schnürbrust, dem Korsett, und zum Strumpf. Dabei versucht sie, so nah wie möglich an die Originale heranzukommen, wobei sie sich von zeitgenössischen Gemälden inspirieren lässt. Besonders wichtig ist ihr dabei die Handarbeit, die ihr viel über die Mode der damaligen Zeit verrät. So braucht sie für eine Robe à la française zirka zwölf Meter Stoff und mehrere hundert Stunden, um alles zu nähen und zu besticken. Genau wie die Schneider damals fertigt sie alles ohne Nähmaschine, denn diese gab es im 18. Jahrhundert noch nicht. Im Anschluss an die Ausführungen hatten die Gäste im Schillerhaus noch die Möglichkeit die Kleider und Accessoires aus der Nähe zu betrachten und über Ilka Sielers Schneiderkünste zu staunen.
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