Orientalisches Zackenschötchen – invasive Pflanzenart jetzt bekämpfen

Das Orientalische Zackenschötchen (Bunias orientalis) stammt ursprünglich aus der Kaukasusregion. Durch den Menschen wurde es in Mitteleuropa etabliert. In Thüringen zählt die Pflanze zu den invasiven Arten, die sich sehr schnell ausbreiten.

Das Orientalische Zackenschötchen (Bunias orientalis) stammt ursprünglich aus der Kaukasusregion. Durch den Menschen wurde es in Mitteleuropa etabliert. In Thüringen zählt die Pflanze zu den invasiven Arten, die sich sehr schnell ausbreiten.

Die Samen des Zackenschötchens werden zum Beispiel bei Mäh- und Mulcharbeiten verteilt. Auch durch Erdbewegungen können Samen und Wurzelteile weit verbreitet werden. Das konkurrenzstarke Zackenschötchen verdrängt zahlreiche andere Pflanzen – es entstehen dichte, monotone Massenvorkommen. Dadurch können artenreiche Wiesenbiotope dauerhaft verloren gehen. Betroffen sind öffentliche Grünflächen, Schutzgebiete, aber auch viele private Flächen und Gärten.

Die Stadt Jena, der Naturschutzbund und das Phyletische Museum Jena wollen die weitere Ausbreitung des Zackenschötchens und anderer invasiver Pflanzen verhindern – gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern. Die Stadt Rudolstadt möchte sich dieser Initiative anschließen und ebenfalls die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisieren und aufklären.

Denn es ist wichtig, dass viele dabei mitmachen und Zackenschötchen auf privaten und öffentlichen Flächen bekämpfen – durch Mahd zum richtigen Zeitpunkt und gezieltes Ausstechen.

Zackenschötchen sind im ganzen Stadtgebiet verbreitet, auf Böschungen, an Weg- und Feldrändern, auf Baustellen, auf Wiesen und Trockenrasen.

Die rapsähnlichen Pflanzen sind mehrjährig und blühen gelb von Mai bis Juni. Sie werden bis zirka 1,60 Meter hoch und haben eine tiefe Pfahlwurzel. Anders als beim Raps sind die Samenkapseln des Zackenschötchens nicht länglich, sondern kugelig. Die Blätter ähneln denen des Löwenzahns, sind aber meist größer und anders gezahnt.

Es sollte verhindert werden, die Zackenschötchen zur Samenreife kommen zu lassen. Dafür ist es notwendig, die Pflanzen gegen Ende der Blütezeit zu mähen, etwa Ende Mai. Um eine Nachblüte zu verhindern, sollte dies Anfang Juli wiederholt werden.

Wird das Zackenschötchen erst nach der Blüte gemäht oder gemulcht, fördert dies die Keimung und weitere Ausbreitung. Es sollten keine Einzelpflanzen, zum Beispiel an Pfosten und Mauern, stehen gelassen werden. Die Samen werden außerdem durch Erdtransporte verbreitet, so dass Pionierpflanzen auf Baustellen sofort entfernt werden sollten.

Durch zeitgerechtes Mähen kann die weitere Ausbreitung verhindert werden, allerdings wachsen die mehrjährigen Zackenschötchens schneller nach als umgebende Pflanzen.

Um Zackenschötchen dauerhaft zu entfernen, müssen die Pfahlwurzel tief ausgestochen werden, am besten mit einem langen Unkrautstecher. Da große Pflanzen nochmals austreiben können und in der Erde verbliebene Samen über längere Zeit keimfähig sind, ist eine Nachbearbeitung über mehrere Jahre erforderlich.

Nähere Informationen erhalten Sie im Sachgebiet Stadtgrün, Tel.: 03672 486-629 oder per E-Mail: umwelt@rudolstadt.de