Förderzentrum-Schulleiter Lutz Meier und Bibliotheksleiterin Annelie Carslake unterzeichnen Kooperationsvertrag. Foto: Michael Wirkner

Förderzentrum-Schulleiter Lutz Meier und Lehrerin Christiane Bergmann mit ihrer Klasse sowie Bibliotheksleiterin Annelie Carslake (r.) bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages. Foto: Michael Wirkner

Stadtbibliothek und Förderzentrum gehen Kooperation ein

Neue Chancen für Schüler und Bibliothek

Die Stadtbibliothek Rudolstadt und das Staatlich regionale Förderzentrum „Johann Heinrich Pestalozzi“ haben gestern einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Darin verpflichtet sich die Schule, die Bibliothek als außerschulischen Lern- und Veranstaltungsort zu nutzen, während die Bibliothek im Gegenzug Lehrerfortbildungen, Praktika, Recherchehilfen für Schülerinnen und Schüler sowie die Ausleihe von Medienboxen anbietet.

Schulleiter Lutz Meier betonte die grundlegende Bedeutung der analogen Welt der Bücher für die Entwicklung jedes Kindes und Jugendlichen. „Gerade bei unseren Schülern, die aus unterschiedlichen Gründen Lernschwierigkeiten haben, fördert das Lesen in besonderer Weise kognitive Fähigkeiten, Problemlösungsstrategien und das Schreiben“, machte Meier deutlich. Viele Kinder und Jugendliche in seiner Einrichtung nutzten nur elektronische Medien und hätten zu Hause keine Bücher, deshalb sei es ihm ein großes Anliegen, ihnen das Lesen schmackhaft zu machen. Lesen stärke die Selbstkompetenz und das Allgemeinwissen, so Meier.

Die Schule nutzt bereits Zeitschriften über den Lesezirkel und die Ostthüringer Zeitung, die täglich durch die Klassen geht. Eine weitere Idee des Schulleiters ist es, Schüler und Schülerinnen Recherchen in der Bibliothek durchführen zu lassen oder sich gezielt auf Abschlussarbeiten oder anstehende Projekte vorzubereiten. „Das Selbststudium ist auch eine Vorbereitung darauf, unsere Schüler lebenspraktisch zu befähigen“, meint Lutz Meier.

Die Kooperation kam auf Initiative des Schulleiters und des Ersten Beigeordneten der Stadt und Verantwortlichen für die städtischen Schulen, Mirko Schreiber, zustande. Die Leiterin der Stadtbibliothek, Annelie Carslake, freut sich über diese neue Kooperation. Es bestehen bereits andere Kooperationen mit Schulen, die sich positiv auf die Bibliothek auswirken.  „Für uns ist das eine Win-Win-Situation. Mit Kooperationen wie dieser hoffen wir, dem Wegbrechen der Jugendlichen ab 13 entgegenzuwirken“, so Carslake.

Bibliothek und Schule sind überzeugt, dass die Kooperation dazu beitragen wird, das Interesse der Schüler an der analogen Medienwelt zu wecken und zu fördern, aber auch von den digitalen Angeboten der Bibliothek zu überzeugen.