Stadtarchiv Rudolstadt: Bildarchiv BEb 2/49, Fotoabteilung des ADN, Erfurt, 1960

Stadtarchiv Rudolstadt: Bildarchiv BEb 2/92, Herta Präger, Mai 1995

In Erinnerung an den 25. Todestag des Bildhauers Alfred Priebe

Von 1967 bis zu seinem Tod lebte er in der Rudolstädter Heidecksburg

Von 1967 bis zu seinem Tod lebte er in der Rudolstädter Heidecksburg

Der Bildhauer Alfred Priebe (8.5.1905 – 15.2.1997) wurde in Hennickendorf (Kreis Teltow) geboren. Nach seiner Schulausbildung absolvierte er von 1920 bis 1923 in Berlin eine Lehre als Metallbildhauer. Diesem eher handwerklichen Beruf schloss Alfred Priebes ein Studium an der Kunstgewerbeschule Berlin-Charlottenburg an, um sich vor allem in den Fächern Modellieren und Aktzeichnen weiterzubilden.

1929 führten Alfred Priebe erste künstlerische Arbeiten nach Budapest, Brüssel und Löwen. 1931 setzte er seine Studien an der Berliner Hochschule der Künste fort und arbeitete später als freier Mitarbeiter für Herbert Zeitner (1900 – 1988), der für seine Gold- und Silberschmiedearbeiten bekannt war. Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft siedelte Alfred Priebe 1945 von Berlin nach Thüringen über. Zunächst lebte er in Eichfeld bei Rudolstadt, wo er bis 1947 als ungelernter Arbeiter seinen Lebensunterhalt verdienen musste. Schließlich konnte er ab 1947 als Künstler wieder freischaffend arbeiten. Neben seiner Arbeit als Bildhauer leitete er von 1949 bis 1967 die Goethegedenkstätte im Großkochberger Schloss, wo er sich auch ein Atelier einrichten konnte. Von 1967 bis zu seinem Tod lebte Alfred Priebe in der Rudolstädter Heidecksburg.

Die von ihm geschaffenen Arbeiten, zumeist Bronzeplastiken, fallen durch ihre stilistische Geschlossenheit auf. Vor allem sein spätes Werk ist zunehmend von einer gewissen Abstraktion geprägt, die Anklänge an das Kunstgeschehen der Zeit erkennen lässt. Insgesamt zeichnet sich in Priebes Œvre eine spannende Entwicklung ab, die in der Wahl der Themen als auch der formalen Herangehensweise ablesbar wird. Dabei zeigt sich, dass Alfred Priebe immer am Gegenständlichen festhielt und seine Arbeiten von einem wiedererkennbaren künstlerischen Duktus geprägt sind. Sein Werk wird heute vor allem in den Kunstsammlungen der Stadt Gera bewahrt.

 

Lutz Unbehaun