Mitglieder und Freunde des Kleingartenvereins "Am Schießplatz", die Bewertungskommission (Mitte) und Mirko Schreiber, 1. Beigeordneter der Stadt (2. v. r.) beim Bewertungs-Rundgang durch die Anlage. Foto: Michael Wirkner

Die Kleingartenanlage "Am Schießplatz" von oben. Foto: Michael Wirkner

Das Insektenhotel mit der davorliegenden Bienenwiese. Foto: Michael Wirkner

Die Bewerungskommission um Hans-Peter Wulff (links) berät sich. Foto: Michael Wirkner

Mit Artenschutz und Artenvielfalt in der Kleingartenanlage gepunktet

Kleingartenverein „Am Schießplatz“ nimmt an Landeswettbewerb teil

Kleingartenverein „Am Schießplatz“ nimmt an Landeswettbewerb teil

Für manche ist es das Auto, das Boot oder das Haus, für wieder andere der Kleingarten. Allein der Kreisverband der Gartenfreunde Saalfeld-Rudolstadt e. V. betreut 52 Kleingartenanlagen mit über 1700 Kleingärten. Gerade während der Corona-Zeit war die Nachfrage nach dem eigenen Stück Grün größer als das Angebot. Einer der Kleingartenvereine in Rudolstadt ist der Verein „Am Schießplatz“ im Ortsteil Schwarza. Der 1986 gegründete Verein hat eine alte Schießanlage zu dem gemacht was es heute ist: Eine gepflegte Kleingartenanlage mit Herz für den Artenschutz und die Artenvielfalt.
2019 entschied sich der Verein erstmalig am Landeswettbewerb des Landesverbandes der Gartenfreunde teilzunehmen. Ein strenger Wettbewerb, bei dem neben dem Zustand und der Nutzung der Gärten auch die Struktur des Vereins genau geprüft wird. Wichtig ist hier vor allem die bei Kleingärten vorgeschriebene Drittel-Teilung, also die Aufteilung in Nutzgarten, den Bereich mit Bäumen und Sträuchern und den Erholungsbereich zu je einem Drittel. Im Mittelpunkt der Bewerbung steht allerdings ein langfristig geplantes Projekt. Gemeinsam mit Ralf Hiller, dem Fachgruppenleiter der Fachgruppe Ornithologie und Artenschutz „Unteres Schwarzatal“, entwickelten die Mitglieder ein Konzept für den Ausbau des Artenschutzes und der Artenvielfalt in der Kleingartenanlage. Unter anderem wurde ein Insektenhotel aufgestellt und eine Insektenwiese mit Wildblumen angelegt. Aber auch Nistkästen für Turmfalken und Fledermäuse wurden aufgehangen. Unterstützung bekamen die Vereinsmitglieder von der Rudolstädter Feuerwehr, die mit der Drehleiter die Nistkästen an Bäumen anbringen konnte. Als Mikroprojekt mit Fördermitteln des Landkreises konnten Infotafeln angeschafft werden, die Grundschülern und Kindergartenkindern die Lebensweise von Kleinlebewesen, Vögeln und Kriechtieren vermitteln. Hier sollen zukünftig auch Vorträge für Schulklassen angeboten werden.
Die Bewertungskommission um Hans-Peter Wulff, Leiter der Arbeitsgruppe des Landeswettbewerbs, machte sich nun selbst ein Bild vor Ort in Rudolstadt. Dem Bewertungs-Rundgang folgen konnten auch Mitglieder des Vereins sowie Mirko Schreiber, der 1. Beigeordnete der Stadt Rudolstadt.
Nach einem festen Bewertungsmuster machte sich das 5-köpfige Team vom Landesverband an die Arbeit, Punkte zu vergeben. Eine Entscheidung soll aber erst im September fallen. Dennoch gab das Team eine erste Einschätzung und zeigte sich begeistert vom Zustand und der Gestaltung der Anlage. „Die allgemeine Ordnung, der Pflegezustand der Anlage ist wirklich topp. Das hat man selten“, so Hans-Peter Wulff. Lob gab es auch für die Vereinsunterlagen und die zugehörige Dokumentation, die sehr vorbildlich von der Vereinsvorsitzenden Elke Sitte geführt wird.
„Es ist erstaunlich mit wie viel Liebe die Gärten hier gepflegt werden. Ich danke dem ehrenamtlichen Engagement der Mitglieder, dass sie nicht nur für sich Gärtnern, sondern sich auch für den Artenschutz einsetzen und unsere Schulen und Kindergärten mit einbeziehen. Ich drücke dem Verein alle Daumen und wünsche toi, toi, toi für einen positiven Ausgang im Wettbewerb“, resümierte Mirko Schreiber den interessanten Rundgang durch die Kleingartenanlage „Am Schießplatz“.

Michael Wirkner
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit