Zwischenergebnisse des Einzelhandelskonzeptes zeigen Defizite in der Region auf
Erfurt – Im Städtedreieck am Saalebogen fehlt es bis zum Jahre 2015 an insgesamt 8.467 Quadratmetern Einzelhandelsfläche. Insbesondere an Geschäften für Elektro- und Sportwaren mangelt es in Saalfeld, Rudolstadt und Bad Blankenburg – dies ist eine Ursache für Kaufkraftabflüsse nach Erfurt in Höhe von 24 Millionen Euro jährlich, nach Jena (12 Millionen Euro) und Weimar (6 Millionen Euro). Dies sind erste Zwischenergebnisse der Einzelhandelsstudie des Leipziger Marktforschungsinstitutes CIMA GmbH. Die Ergebnisse wurden am Dienstagabend, 15. September 2009, anlässlich der konstituierenden Sitzung des "Gemeinsamen Ausschusses" des Städtedreiecks vorgestellt. Der Ausschuss tagte unter Vorsitz von Rudolstadts Bürgermeister Jörg Reichl, der als Vorsitzender des "Rates der Bürgermeister" turnusgemäß die Gremien des Städtedreiecks leitet.
Verbesserungen für die Bürgerinnen und Bürger der drei Städte im Bereich des Einzelhandels zu erzielen, dies ist das Anliegen der Einzelhandelskonzeption, welche die drei Bürgermeister im April 2009 in Auftrag gegeben haben. Ende des Jahres wird die CIMA GmbH die Untersuchung abgeschlossen haben und alle Ergebnisse vorlegen. Doch auch das, was jetzt beim Zwischenbericht dargelegt wurde, zeigt bereits, wo ab 2010 Maßnahmen ansetzen müssen, um die Lebensqualität im Städtedreieck zu erhöhen. So ist die Verkaufsfläche im Städtedreieck mit 107.000 Quadratmetern verglichen mit anderen Regionen unterdurchschnittlich; der Umsatz in Höhe von 312 Millionen Euro könnte höher sein.
Die Zwischenanalyse ergibt beispielsweise unterdurchschnittliche Angebote im Food-Bereich in Saalfeld und im Non-Food-Bereich in Bad Blankenburg. Es fehlt an Waren des kurzfristigen Bedarfs in Saalfeld und an Waren des langfristigen Bedarfs in Rudolstadt. Lebensmittel-Einzelhandel befindet sich nicht in den Innenstädten, sondern in Einkaufszentren "auf der grünen Wiese", was zu erhöhtem Verkehrsaufkommen und einer Beeinträchtigung des urbanen Lebens in den Stadtkernen führt. Qualitativ betrachtet bedarf der Handel in Bad Blankenburg einer Aufwertung, aber auch in den beiden größeren Städten gibt es Nachholbedarf.
Neben dem langfristigen Bedarf an neuen Flächen bis 2015 diagnostizieren die Experten der CIMA GmbH einen kurzfristigen, akuten Bedarf von 735 Quadratmetern Handelsfläche. Die drei Bürgermeister Jörg Reichl (Rudolstadt), Matthias Graul (Saalfeld) und Frank Persike (Bad Blankenburg) haben bereits angekündigt, dass sie nach Vorliegen der endgültigen Ergebnisse gemeinsam mit dem Regionalmanager LEG Thüringen Maßnahmen zur Verbesserung der Einzelhandelssituation ergreifen wollen.
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