Liebe Bürgerinnen und Bürger, liebe Gäste unserer Stadt,
nun ist sie doch noch gekommen - die kalte Jahreszeit mit Temperaturen, die wir in diesem Jahr nicht erahnen konnten. Nach einem langen, trockenen und sehr heißen Sommer, nach einem kurzen, viel zu warmen Frühjahr und einem ebenso nur kalendarischen Herbst ist der Winter nun da.
Und damit befinden wir uns in der Zeit der kurzen Tage und langen Nächte, die wir im Advent, zum Weihnachtsfest und nahen Jahreswechsel nicht nur mit Lichterglanz erhellen, sondern auch nutzen, um zurückzublicken auf ein erneut ereignisreiches Jahr. Was uns dieses Jahr 2018 gebracht hat, kann man beispielsweise anhand der Rubrik "Aktuelles" auf den Internetseiten der Stadt Revue passieren lassen.
Mit klaren und mahnenden Worten des Festredners Frank Krätzschmar zur Weiterentwicklung des Städtedreiecks startete der Städteverbund "Am Saalebogen" mit seinem traditionellen Empfang ins neue Jahr. In Rudolstadt wurde in den folgenden Monaten eine Vielzahl von Baumaßnahmen begonnen oder fortgeführt. Am Kindergarten Feste Burg ist das Dach zum Großteil neu gedeckt, die Brücke Tiergarten wurde abgerissen und ein Neubau entsteht an gleicher Stelle, RUWO und WGR bauen in den Neubaugebieten abermals viele Plattenbauten um, das Haus 2 an der Westschule wird saniert und zeitgemäß für die Grundschüler ausgestattet, das Wohngebiet Volkstedt-West hat wieder seine Kaufhalle, der Löwensaal im Herzen der Stadt wird komplett erneuert und mit modernster Technik für Veranstaltungen aller Art ausgestattet. Schauen wir uns in der historischen Innenstadt um, dann ist an vielen Häusern Bau- und Sanierungstätigkeit oder Fassadenverschönerung zu sehen. Nicht nur der diesjährige "Tag der Städtebauförderung" hat darauf aufmerksam gemacht.
Mit Sorge stellen wir aber auch fest, dass die Entwicklung des Einzelhandels durch weiter steigenden Internet-Versandhandel eine Form annimmt, die nicht dazu beiträgt, dass eine Innenstadt lebendig und einladend daherkommt. Ich freue mich deshalb besonders, dass es mutige und nach vorn blickende Gastronomen und Einzelhändler gibt, die weiter an urbane Innenstädte glauben und sich mit ihrem Mut, ihrem Engagement und nicht unerheblichen finanziellen Mitteln in Rudolstadt einbringen.
Das von der Verwaltung, den Mitgliedern des Stadtrats sowie engagierten Einwohnern in diesem Jahr entwickelte und beratene "Integrierte Stadtentwicklungsprogramm Rudolstadt 2030" steht. Es wird dazu beitragen, dass sich auch Rudolstadt der größten Herausforderung, die wir gesellschaftspolitisch und wirtschaftlich in den nächsten Jahren in der ganzen Welt zu meistern haben, der Digitalisierung und dem Einsatz von künstlicher Intelligenz, stellen kann.
Aber auch beim geplanten Ausbau der Verkehrsinfrastruktur sind wir nun deutlich vorangekommen. Das Planfeststellungsverfahren für die Ortsumfahrung Rudolstadt Ost und Rudolstadt Nord ist eröffnet worden. Damit sind wir dem Ziel, Baurecht zu erhalten, einen deutlichen Schritt näher gerückt.
Manch aufgerissene Straße hat in den vergangenen Monaten für Aufregung in unserer Stadt gesorgt. Doch so unangenehm Umleitungen, Parkverbote, Einschränkungen und Baulärm sind, so wichtig sind doch Erneuerungen der Infrastruktur bei Gas, Wasser, Abwasser und die Schaffung von Breitbandverbindungen. Der Ausbau von Straßenbeleuchtungen und ganzer Straßen wie z.B. der Fröbelstraße oder dem Gustav-Barth-Weg sind am Ende dann doch ein wichtiger Beitrag zum Ausbau unserer Verkehrsinfrastruktur. Ebenso können wir uns über das neu erschlossene Wohnbaugebiet "Saalevorländer" im Ortsteil Cumbach freuen.
Rudolstadt hat seit diesem Jahr eine neue Städtepartnerschaft mit der irischen Stadt Letterkenny. Nun gibt es neben Bayreuth eine zweite Partnerstadt für "Schillers heimliche Geliebte". Damit können jetzt neben dem deutsch-deutschen Austausch auch Begegnungen auf europäischer Ebene, vor allem für Schüler und Vereine stattfinden, die zukünftig die Stadt Rudolstadt im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützen will.
Dieses Jahr hat Rudolstadt sich erneut, und das weit über Thüringen hinaus, einen Namen als Ort kultureller Großveranstaltungen und Stadt der friedlichen Begegnungen gemacht. Neben dem Rudolstadt-Festival, dem Rudolstädter Vogelschießen und dem Altstadtfest als Traditionsveranstaltungen fanden auch der "Tag des Thüringer Handwerks" und das Barockfest ein begeistertes Publikum. Unzählige weitere Veranstaltungen, organisiert von kommunalen Einrichtungen, Vereinen, Initiativen, Kirchen, Freien Trägern und unserem Theater haben den Kulturkalender jeden Monat prall gefüllt. Bestes Beispiel dafür sind die vielen Angebote jetzt in der Adventszeit, die zusammengefasst im Faltblatt "Weihnachten in Rudolstadt" nachzulesen sind. Darüber hinaus gab es jede Menge Informations- und Beratungsveranstaltungen, organisiert vom Seniorenbeirat, der Wohnungswirtschaft oder den Trägern der freien Wohlfahrt. Zu erwähnen sind hier insbesondere die Rudolstädter Seniorentage.
In den letzten Jahren hat sich Rudolstadt ebenso zu einem Zentrum des Sports entwickelt. Nicht nur der Heineparklauf, der Rudolstädter Firmenlauf, der Schiller-Staffellauf oder der Extremlauf "Getting tough" tragen zu diesem Image bei. Auch die vielen anderen sportlichen Aktivitäten in Vereinen und von Firmen, wie das Volksbank-Benefizturnier, stärken diese Feststellung.
An dieser Stelle möchte ich mich bei den Kameradinnen und Kameraden unserer Freiwilligen Feuerwehren außerordentlich bedanken. Nicht nur, weil sie Mitglieder einer Vereinigung sind, die für die Gemeinschaft von Einwohnerinnen und Einwohnern, von Unternehmen und Einrichtungen jederzeit da ist. Sie erfüllen unter immer komplizierter werdenden Rahmenbedingungen die auf sie übertragenen, in der Menge stets steigenden Aufgaben, womit sie sich Anerkennung über das normale Maß hinaus verdienen. Deshalb erhalten unsere Freiwilligen Feuerwehren in diesem Jahr den Rudolstädter Ehrenamtspreis.
Das wohl weitreichendste Ereignis in diesem Jahr war die Unterzeichnung des Eingliederungsvertrages der Stadt Remda-Teichel zum 1. Januar 2019 in die Stadt Rudolstadt. An dieser Stelle darf ich herzlich 12 neue Ortsteile mit ihren knapp 3000 Einwohnern als Teil der Stadt Rudolstadt begrüßen. Nun haben wir gemeinsam das Zusammenwachsen und die Entwicklung als Gesamtstadt voranzubringen. Ein bedeutender Schritt dazu wird die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 sein, wo von den Einwohnern aller Rudolstädter Ortsteile ein neuer Stadtrat gewählt wird. Ich freue mich auf diese neue Herausforderung.
Liebe Bürgerinnen und Bürger, liebe Gäste der Stadt Rudolstadt,
Ich möchte mich zum Jahresende auch wieder von ganzem Herzen für das große ehrenamtliche Engagement in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens bedanken. Ohne diese tragende Säule bei der Entwicklung unserer Stadt könnte vieles nicht vorangebracht werden. All jenen, die in Institutionen, Einrichtungen, Firmen, freien Berufen, im Handel, den Kirchen, Banken, Pflegeeinrichtungen, den Kindergärten, Krankenhäusern und Arztpraxen oder privat zum Wohl der Kommune beigetragen haben, gilt der Dank für die geleistete Arbeit in den zurückliegenden Monaten. Insbesondere für die Zusammenarbeit mit dem Stadtrat bedanke ich mich herzlich.
Wir alle wissen, dass es weiterhin viele Dinge gibt, denen wir uns widmen müssen. Aber ich bin überzeugt, dass wir die vor uns stehenden Aufgaben gemeinsam mit dem Stadtrat, der Verwaltung und den Einwohnern meistern werden.
Allen Bürgerinnen und Bürgern Rudolstadts, den Gästen und den Freunden der Stadt wünsche ich ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest.
Möge Ihnen allen ein friedliches, glückliches und gesundes Jahr 2019 bevorstehen.
Ihr
Jörg Reichl
Bürgermeister der Stadt Rudolstadt