Liebe Rudolstädterinnen, liebe Rudolstädter,
sehr verehrte Gäste und Freunde unserer Stadt,
"Alle Jahre wieder..." - so lautet nicht nur der Titel eines traditionellen, deutschen Weihnachtsliedes. Am Ende eines ereignisreichen Jahres möchte ich ebenso wieder die Gelegenheit der bevorstehenden Festtage nutzen, um zurückzublicken ins Jahr 2017, das in der großen Politik geprägt war von den Bundestagswahlen, deren Ausgang bekanntlich auch mit Überraschungen verbunden ist. Hauptsächlich soll unsere Stadt im Mittelpunkt stehen, deren Entwicklung sich größtenteils planmäßig, manchmal aber auch mit Überraschungen vollzog, die sich meist positiv auswirkten. Wenn sie Probleme aufzeigten, dann galt es, diese gemeinsam mit den Stadträten, den Bediensteten der Verwaltung, den Gewerbetreibenden und Vereinen sowie vielen engagierten Bürgerinnen und Bürgern zu lösen.
Kulturelle Überraschungen bietet immer wieder unser Theater. Zum Beispiel brachte es aus Anlass des 500. Jahrestages der Reformation die deutsche Uraufführung des Stückes "Die Bibel" zu Beginn des Jahres auf die Bühne. Neben großem Lob ließen sich die zahlreichen Theaterbesucher aus nah und fern auch überraschend gut auf die Übergangsspielstätte "Theater im Stadthaus" ein. Seit Januar ist das "Große Haus" des Theaters wegen Umbauarbeiten geschlossen. Lassen wir uns überraschen, wenn in zwei Jahren das dann vollkommen sanierte und modern umgebaute Haus seine Pforten wieder öffnet.
Architektonisch und funktional überraschte im Frühjahr das Reithaus auf Schloss Heidecksburg nach seiner langjährigen Sanierung. Die Rudolstädter und ihre Gäste verfügen nun über einen Multifunktionssaal, der keine Wünsche offen lässt. Auch die sanierte Orangerie im Ortsteil Cumbach kann sich sehen lassen. In einem fast schon als verloren geltenden, historischen Gebäude entstanden 16 anspruchsvolle, serviceorientierte Wohnungen.
Dass Stadtsanierung in Rudolstadt nicht nur eine Worthülse ist, beweisen viele andere Projekte. Mit der Übergabe der Wohnungen an der Ecke Stiftsgasse/Vorwerksgasse zeigt sich ein gelungener Umbau inmitten der Altstadt. Weitere begonnene und anstehende Sanierungen von historischen Gebäuden der Innenstadt, aber auch im Ortsteil Schwarza sind dem aufmerksamen Betrachter sicher nicht entgangen. Ebenso darf der Umbau des stadtbildprägenden großen Gerichtsgebäudes sicherlich von späteren Generationen als Glücksfall für Rudolstadt bezeichnet werden. An dieser Stelle möchte ich allen privaten Hauseigentümern, unserer städtischen Wohnungsgesellschaft RUWO sowie all jenen, die sich an den Sanierungsmaßnahmen beteiligen, großen Dank aussprechen. Auch im modernen Wohnungsbau ging es in Rudolstadt voran. Das Wohngebiet "An der Orangerie" im Ortsteil Cumbach füllt sich weiter mit Eigenheimen, in der Catharinauer Straße entsteht ein nächstes Wohngebiet und mit dem Umbau einer Gewerbebrache im Ortsteil Schaala tut sich neues Bauland auf. Des Weiteren bin ich überzeugt, dass uns in den nächsten Monaten auch ein optisch besserer Anblick bei der Stadteinfahrt aus Richtung Weimar überraschen wird, denn die RUWO und private Hauseigentümer werden dort fast einen ganzen Straßenzug verändern.
Inzwischen nicht mehr überraschend für die Rudolstädter und ihre Gäste dürfte die Veranstaltungsfülle in "Schillers heimlicher Geliebten" sein. Es ist schon selbstverständlich, dass unsere Kleinstadt jedes Jahr eine Menge an Kultur- und Sportveranstaltungen zu bieten hat. Viele andere Städte beneiden uns um diesen Reichtum und fragen sich: "Wie machen das die Rudolstädter bloß?" Ich kann nur antworten, dass das gesellschaftliche Engagement von einem Großteil der Bürgerschaft und ihrer Vereine getragen und uns in der Gemeinschaft von Stadt und Bürgern diese Vielfalt beschert wird. Die Rudolstädter können stolz sein, dass wir neben Großveranstaltungen wie das Rudolstadt-Festival, Getting tough, Vogelschießen, Altstadtfest, Schiller-Staffel-Lauf sowie die internationalen Festivals der Amateurtheater auch Konzerte auf der Heidecksburg, Schauspielpremieren, Orchesteraufführungen, Kleinkunst im Schminkkasten, Ausstellungen, Vorträge und Buchlesungen an vielen Orten, Amateurtheater in den Bauernhäusern, Stadtfeste mit buntem Markttreiben, Museumsfeste im Schillerhaus und auf der Heidecksburg und, und, und ... zu bieten haben. Wer möchte, entdeckt immer wieder etwas für sich dabei. Ich wünsche mir, dass dies auch zukünftig so überraschend vielfältig bleibt.
Ebenso nicht überraschend, sondern geplant und in diesem Jahr umgesetzt, kamen der Neubau und die Erweiterung von insgesamt vier Kindergärten. In Rudolstadt haben wir ausgezeichnete Bedingungen für die Betreuung unserer Jüngsten geschaffen, wobei dies mit der schrittweisen Renovierung im Kindergarten "Knirpsenland" in Volkstedt-West nächstes Jahr fortgeführt werden soll.
Der Straßenausbau in unserer Stadt kommt hingegen nur langsam voran. Hier wünsche ich mir, dass wir noch mehr Unterstützung vom Land erhalten, um Straßen und Wege zu sanieren. Freudig stimmen kann uns, dass nach mehrjährigen Bemühungen die Fröbelstraße im Ortsteil Schwarza in die große Kur genommen ist. Und jetzt vorm Weihnachtsfest wird die zukünftige Bundesstraße B90n endlich in ganzer Länge ihrer Bestimmung übergeben. Unsere Aufmerksamkeit muss jetzt verstärkt dem Ausbau der Bundesstraßen durch unser Stadtgebiet, zu den Nachbarstädten Saalfeld und Bad Blankenburg sowie Richtung Jena gelten. Ich weiß, dass das ein langer, schwieriger sowie teurer Weg werden wird. Aber diesen müssen und werden wir gemeinsam als Verwaltung und Stadtrat mit der Unterstützung der Einwohner gehen. Wir können vieles schaffen, wenn wir es mit Schiller halten. "Wer nichts wagt, der darf nichts hoffen."
Liebe Bürgerinnen und Bürger, liebe Gäste,
wenn Sie in den nächsten Tagen das Weihnachtsfest und den Jahreswechsel vorbereiten, dann nutzen Sie bitte das große kulturelle Angebot in unserer Stadt, damit die Besinnlichkeit nicht zu kurz kommt. Eine gute Gelegenheit bietet zum Beispiel unser Adventsmarkt "Schillers Weihnacht", über den zum 1. Advent auch überraschend viel Schnee ein romantisches Winter-Ambiente gezaubert hat.
Wenn Sie Ihre Angehörigen und Freunde beschenken wollen, dann schauen Sie auch im Rudolstädter Einzelhandel nach einem passenden Geschenk, denn Sie unterstützen damit nicht nur den Erhalt unseres Einzelhandels sondern auch die Vitalität der Innenstadt, wenn Sie statt einer virtuellen Ladentür eine richtige Ladentür öffnen. Sie werden überrascht sein, was alles in unserer Stadt angeboten wird.
Ich wünsche Ihnen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen erfolgreichen Start ins Jahr 2018. Bleiben Sie gesund und unserer Stadt gewogen.
Herzlichst
Ihr
Jörg Reichl
Bürgermeister der Stadt Rudolstadt
Die Stadt Rudolstadt bittet um Verständnis, dass dieses Grußwort den Versand von Weihnachts- und Neujahrskarten ersetzt.