Zur Herbstveranstaltung des "Forums Kommunalwirtschaft Thüringen" trafen sich am Donnerstag vergangener Woche rund 40 Fachleute von Versorgungs- und Wohnungsunternehmen sowie Kommunalpolitiker im Saalfelder Bürger- und Behördenhaus "Roter Hirsch", um über den Sonderfall von Fusionen bei kommunalwirtschaftlichen Kooperationen informiert zu werden und darüber zu diskutieren. Nach der Begrüßung durch Jörg Reichl, Sprecher des Forums und Bürgermeister der Stadt Rudolstadt, sowie dem Impulsreferat von Dr. Gerhard Holtmeier, Vorstand der Thüga AG, nahmen im Podium neben dem Moderator des Abends Prof. Dr. Michael Schäfer aus Berlin weitere fünf Diskussionsteilnehmer Platz.
Eingangs hatte Jörg Reichl bereits die vielseitigen Kooperationsfelder des Städtedreiecks mit Vorbildwirkung über Thüringen hinaus vorgestellt. Dr. Holtmeier gab am Ende seines Beitrags über die Transformationsprozesse zur langfristigen Veränderung der Energiewirtschaft die Frage mit in den Raum: Wachsen auf dem Weg zur "smart city" die Bereiche Wohnen, Energie und Verkehr etwa zusammen? Eine weitere Frage zum Diskutieren äußerte der Gesprächsleiter Prof. Schäfer: Wie kann zukünftig überhaupt die Daseinsfürsorge in den Städten und Gemeinden gesichert werden?
Zusammen mit Dr. Holtmeier versuchten in der gut anderthalbstündigen Diskussion Udo Carstens, Geschäftsführer der Weimarer Wohnstätten GmbH, Ralph Grillitsch als Geschäftsführer der Stadtwerke Stadtroda, Alexander Kronthaler, Geschäftsführer der Stadtwerke Saalfeld und André Ludwig, Geschäftsführer der LG Thüringen im Verband Kommunaler Unternehmen, Antworten zu finden. Das Spektrum reichte dabei vom Problem des fehlenden Personals bzw. der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern bis hin zu Lösungsansätzen unabhängig von kommunalen Strukturen, wobei auch immer wieder unterschwellig die Pläne der Gebiets- und Verwaltungsreform in Thüringen anklangen. Hauptsächlich berichteten die Teilnehmer im Podium als auch die Gäste im Saal über Erfahrungen, die sich aus Synergien in der Praxis ihres Tätigkeitsfeldes ergeben. Zum Schluss der Debatte stellte Prof. Schäfer fest, dass es keinen Königsweg gibt und man bei Fusionen und Kooperationen Sinn und Verstand einsetzen müsse. Die Teilnehmer waren sich einig, dabei nicht auf die Politik zu warten, sondern zu handeln.
Frank Michael Wagner