Grandioser Festivalhöhepunkt: Das poetische Akrobatiktheater "Collectivo Racum" aus Santiago de Chile im Hof der Bauernhäuser. Foto: Mathias Baier

Grandioser Festivalhöhepunkt: Das poetische Akrobatiktheater "Collectivo Racum" aus Santiago de Chile im Hof der Bauernhäuser. Foto: Mathias Baier

Um die Welt geflogen, um an diesem Festival dabei zu sein

Rudolstadt war Gastgeber der emotionalen "Theaterwelten" "Es war eine große Ehre für uns, an diesem Festival teilnehmen zu dürfe

Rudolstadt war Gastgeber der emotionalen "Theaterwelten"

"Es war eine große Ehre für uns, an diesem Festival teilnehmen zu dürfen", sagte Rangimoana Taylor am Sonntag in Rudolstadt, "zumal wir dafür einmal um die Welt geflogen sind. Das Konzept ist einmalig und der Ort optimal. Hierliegen die Wege nah beieinander: das Festivalzentrum im und vorm Stadthaus mit Bühne, Catering, Theaterbar und Park direkt am Bahnhof, das Theater Rudolstadt für Aufführungen und Workshops, die Thüringer Bauernhäuser als Kulisse für Freilichttheater, der Sitzungssaal des Rathauses für die Fachkonferenz." Taylor ist Künstler und Maori. Er kam eigens aus Neuseeland angereist, um an den "Theaterwelten" als ein weltweit gefragter Workshopleiter und Regisseur in der Schillerstadt teilzunehmen.

Das Festival der darstellenden Künste versteht sich als ein Angebot zum Dialog der Kulturen. Außer den Neuseeländern waren herausragende Ensembles aus Chile, Belgien und Nepal mit besonderen Inszenierungen nach Rudolstadt gekommen, die in Hotels und Ferienwohnungen und im städtischen Stadion untergebracht waren.

"Das war ein hochemotionales Fest der Emotionen mit außergewöhnlichen Gastspielen, internationalen Workshops hochkarätiger Theaterexperten und einer begleitenden Fachkonferenz des Institutes für Theaterwissenschaft aus Leipzig", schwärmt Festivaleiter Frank Grünert, Vorsitzende des Thüringer Theaterverbandes und Veranstaltungsreferent in Rudolstadt.

Leider gab es auch eine unerfreuliche Festival-Überraschung: das geplante Gastspiel vom "Studio El Brova" aus Kairo, das die aktuelle politische Situation in Ägypten darstellt, musste kurzfristig abgesagt werden, weil die deutsche Botschaft in Kairo der Theatergruppe die Visa-Erteilung verweigert hat.

Erfreulich war die Überraschung der neu gegründeten Projektwerkstatt "Nachbarwelten", die zur Eröffnung am vergangenen Donnerstag mit einem Vorspiel auf das Festival einstimmte und die Theatergruppen und Workshops des Festivals betreute. Der Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT) hat das Festival gemeinsam mit dem Thüringer Theaterverband veranstaltet. Die Stadt Rudolstadt, das Theater Rudolstadt und der theater-spiel-laden sind bewährte Kooperationspartner.

"Die Rahmenbedingungen für dieses atmosphärisch in Szene gesetzte Festival sind in Rudolstadt optimal", sagt Simon Isser, Präsident des BDAT. "Wir alle gehen berauscht, beflügelt, und auch traurig auseinander, wissend, dass wir uns in zwei Jahren in Rudolstadt wiedersehen. Im Jahr 2019 gibt es die nächste Auflage dieses erfolgreichen internationalen Festivalformates.

Quelle: Thüringer Theaterverband

Weitere Fotos und Berichte vom Festival: www.theaterwelten.info