Nancy Boerner (4.v.l.), Petra Rottschalk (5.v.l.), Dr. Daniela Danz (6.v.l.) und Bürgermeister Jörg Reichl (4.v.r.) sowie die Familien von Nancy Boerner und Renate Boerner-Manz im Garten des Schillerhauses. Foto: Tom Demuth

Nancy Boerner (4.v.l.), Petra Rottschalk (5.v.l.), Dr. Daniela Danz (6.v.l.) und Bürgermeister Jörg Reichl (4.v.r.) sowie die Familien von Nancy Boerner und Renate Boerner-Manz im Garten des Schillerhauses. Foto: Tom Demuth

Schillerhaus erhält Samowar aus dem Besitz Caroline von Wolzogens

Gern gesehener Besuch hatte sich jüngst im Schillerhaus angekündigt. Nancy Boerner aus Bloomington/Indiana und Renate Boerner-Manz besuchten mit ihren Familien das Haus,

Gern gesehener Besuch hatte sich jüngst im Schillerhaus angekündigt. Nancy Boerner aus Bloomington/Indiana und Renate Boerner-Manz besuchten mit ihren Familien das Haus, dem sie sich als Nachkommen Wilhelmine Schwenkes, der treuen Dienerin von Schillers Schwägerin Caroline, verbunden fühlen. Peter Boerner, der leider bereits verstorbene Ehemann Nancy Boerners, hatte dem Schillerhaus in den letzten Jahren einige interessante Stücke aus dem Besitz seiner Vorfahrin geschenkt, die im Museum ausgestellt sind. Und auch diesmal bereicherte die Familie Boerner die Museumssammlung um ein außergewöhnliches Stück: einen russischen Kupfersamowar. Lange Reisen haben ihn von St. Petersburg nach Rudolstadt und weiter nach Amerika und nun wieder nach Thüringen geführt, wo er jetzt sein dauerhaftes Zuhause finden soll.
Der Samowar war ein Geschenk Zar Paul I. an Wilhelm von Wolzogen, den Mann von Caroline, als Dank für die Vermittlung der 1804 geschlossenen Ehe zwischen der Zarentochter Maria Pawlowna und Carl Friedrich, dem ältesten Sohn des Herzogs Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach. Nach dem Tod Wilhelm von Wolzogens und des Sohnes Adolf behielt Caroline den Samowar bis auch sie 1847 starb. Carolines treue Dienerin, über die Peter Boerner auch in einem Band der von der Stadt Rudolstadt herausgegebenen Schillerschriften berichtete, erbte den Samowar schließlich und so gelangte er in den Besitz der Familie Schwenke.
Auch eine Stammbuchsammlung der Wilhelmine Schwenke wurde dem Museum durch die Schwester Peter Boerners, Renate Boerner-Manz geschenkt, die mit Stickbildern, Zeichnungen und herbarischen Blättern ein bemerkenswertes Stück ihrer Gattung darstellt.
Erst vor kurzem bekam das Schillerhaus einen Teller aus einem Service geschenkt, das Wilhelm von Wolzogen vermutlich von Napoleon während einer diplomatischen Mission in Paris geschenkt bekommen hat. Und so stehen diese neuen Ausstellungsstücke für die Verbundenheit der kleinen Residenzstadt Rudolstadt mit Europas Herrscherhäusern.

Dr. Daniela Danz / Schillerhaus Rudolstadt