Schweigeminute am Mahnmal für die Opfer des Faschismus. Foto: F. M. Wagner

Schweigeminute am Mahnmal für die Opfer des Faschismus. Foto: F. M. Wagner

Gedenken in Rudolstadt an die Opfer des Faschismus

Am Nachmittag des 27. Januar, dem offiziellen Gedenktag in Deutschland für die Opfer der Nazi-Herrschaft, trafen auch in diesem Jahr wieder Vertreter des Stadtrates, der demok

Am Nachmittag des 27. Januar, dem offiziellen Gedenktag in Deutschland für die Opfer der Nazi-Herrschaft, trafen auch in diesem Jahr wieder Vertreter des Stadtrates, der demokratischen Parteien, von Institutionen und Verbänden sowie engagierte Bürgerinnen und Bürger aus Rudolstadt am Mahnmal auf dem Platz der OdF zusammen, um Blumengebinde niederzulegen und an die Millionen von Menschen, die während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft ihr Leben verloren haben, zu erinnern.

Umrahmt vom Posaunenchor der Kirchgemeinden sprach Pfarrer Johannes Martin Weiss nicht nur das Erinnerungsgebet sondern mahnte ebenso, mit Bezug auf die Gebote der Bibel, Wachsamkeit an, damit sich solche Greueltaten niemals wiederholen. Bürgermeister Jörg Reichl erinnerte eingangs seiner Rede an den hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, der gegen viele Widerstände den Auschwitz-Prozess im Jahr 1963 vorbereitete. Damals eine erste Auseinandersetzung der Justiz in der BRD mit den Untaten des NS-Regimes. Heute, mehr als 50 Jahre nach dieser Aufarbeitung und 72 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges, sei auch ein Wandel in der Erinnerungskultur zu verzeichnen, so Reichl. Aber man müsse den Ermüdungserscheinungen des öffentlichen Gewissens entgegenwirken und mit tiefer Berechtigung weiterhin an die Zivilisationsbrüche des 20. Jahrhunderts erinnern sowie sich antidemokratischen Verhaltensweisen und rassistischen Vorurteilen entgegenstellen.

Frank M. Wagner
Pressereferent