Vergangene Woche wurde in der Thüringer Staatskanzlei das Schiller-Projekt 2016 der Städte Weimar, Jena, Meiningen und Rudolstadt mit einem der vier vergebenen Thüringer Integrationspreise 2016 ausgezeichnet. Im Mittelpunkt des Projektes stand die Frage: "Kann der deutsche Klassiker Friedrich Schiller eine Verbindung zwischen Jugendlichen aus Thüringen und Jugendlichen aus Syrien und Afghanistan schaffen?"
Was wie eine Fragestellung idealistischer Träumer von Künstlern und Pädagogen klingt, wurde im Schillerprojekt "Me, Myself & Schiller" auf eine ganz ungewöhnliche Weise Wirklichkeit. 25 Jugendliche aus Meiningen und Rudolstadt, aus Jena und Weimar, aus Syrien und Afghanistan haben zu Pfingsten und im Juni unter der Anleitung von professionellen Filmemachern und Theaterpädagogen vier Filme gedreht, zwei fiktionale Filme, einen Dokumentarfilm und ein Musikvideo.
In diesen Filmen beschäftigen sie sich mit Schiller und einem wahrhaftigen und teils zutiefst erschütternden Blick auf das Leben und die Freundschaft, sie warten mit einer ganz ungewöhnlichen Version der Lösung des Verbleibs von Schillers Knochen auf, sie verfolgen Kabale und al-choub (Liebe auf arab.) zwischen einer Deutschen und einem Syrer im Heute, und sie gehen mit einem deutsch-arabischen Rap-Dichterbattle auf die Suche nach dem Ich.
Am Ende des Workshops gab es aber nicht "nur" vier wunderbare Filme, sondern vor allem ein Miteinander, eine Integration aller Teilnehmer, unabhängig von Nationalität, Herkunft, Glauben, Alter oder Geschlecht. Entstanden sind tiefe Freundschaften und sogar Liebesbeziehungen zwischen Deutschen und Geflüchteten.
Das große Engagement aller Projektbeteiligten und die herausragenden Projektergebnisse wurden von der Jury mit einem der beiden dritten Plätze und einem damit verbundenen Preisgeld von 500 Euro geehrt. Die Preisübergabe fand im Barocksaal der Thüringer Staatskanzlei in Anwesenheit des Thüringer Ministerpräsidenten, Bodo Ramelow, des Thüringer Ministers für Migration, Justiz und Verbraucherschutz, Dieter Lauinger und der Thüringer Beauftragten für Integration, Migration und Flüchtlinge, Mirjam Kruppa statt. Die Laudatio hielt der Bürgermeister der Stadt Meiningen, Fabian Giesder.
Das Projekt "Me, Myself & Schiller" wurde von den vier Städten Weimar, Jena, Meiningen und Rudolstadt veranstaltet. Seit 2009 werden jährlich jugendkulturelle Schillerprojekte durchgeführt. In diesem Jahr stand erstmals Film, als künstlerisches Gestaltungsmittel im Mittelpunkt des Projektes. Federführend für das diesjährige Projekt war die Stadt Weimar in Zusammenarbeit mit Jena, Meiningen und Rudolstadt, gefördert wurde es durch die Thüringer Staatskanzlei und die vier Schillerstädte.
Für weitere Informationen stehen zur Verfügung:
- Yvonne Andrä (künstl. & orga. Projektleitung, Pressearbeit) Film: 0177/351 2002
- Anne Dünger (künstl. & orga. Projektleitung) Theaterpädagogik: 0176/22857526
- Julia Miehe & Angela Egli-Schmidt (Projektverantwortliche Weimar),
Stadtkulturdirektion Weimar: 03643/49 95 11 - Katrin Richter (Projektverantwortliche Jena), JenaKultur: 03641/498028
- Petra Rottschalk (Projektverantwortliche Rudolstadt), Fachdienst Kultur: 03672/486 400
- Dana Kern (Projektverantwortliche Meiningen), Kulturamt: 03693/454 652