Szenische Lesung und Podiumsdiskussion zum NSU-Ermittlungsskandal

Gebündelt, chronologisch aufbereitet, zugespitzt: Aus den nahezu unüberschaubaren Informationen zum NSU-Ermittlungsskandal, dem wohl größten der Bundesrepublik

Gebündelt, chronologisch aufbereitet, zugespitzt: Aus den nahezu unüberschaubaren Informationen zum NSU-Ermittlungsskandal, dem wohl größten der Bundesrepublik, hat der deutsche Theatermacher Tuğsal Moğul ein Dokumentarstück verfasst. In komprimierten 70 Minuten lässt er die NSU-Morde, die Arbeit der Polizei und des Verfassungsschutzes Revue passieren und konfrontiert sein Publikum mit erschreckenden Tatsachen. Am Theater Rudolstadt wird "Auch Deutsche unter den Opfern" am Freitag, dem 4. November, um 19.30 Uhr in einer einmaligen szenischen Lesung auf die Bühne gebracht. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit, mit Experten bei einer Podiumsdiskussion ins Gespräch zu kommen. Der Eintritt ist frei.

Moğul trägt in seinem Theaterstück Ereignisse zusammen, über die nach dem Bekanntwerden der rechten Terrorzelle "NSU" im Jahr 2011 in den Medien berichtet wurde. Was in kleinen Bruchstücken über Jahre ans Licht kam, fügt sich zu einem Gesamtbild zusammen: Schockierend sind die Ausmaße der Ermittlungspannen und offensichtlichen Sabotageakte seitens der Polizei und des Verfassungsschutzes. Bis heute wirft einer der größten Strafprozessverhandlungen der deutschen Justizgeschichte viele unbeantwortete Fragen auf. Nicht zuletzt deshalb sind Moğuls Recherchen Ende 2016 unverändert brandheiß. Über die Uraufführung von "Auch Deutsche unter den Opfern" 2015 in Münster war in der Presse zu lesen: "Ein packendes Rechercheprojek... Ein aufwühlendes, mutiges Stück, das lange nachwirkt." Am Theater Rudolstadt lesen Anne Kies, Tino Kühn und Matthias Winde. Szenisch eingerichtet wird der Abend von Johannes Frohnsdorf.

Im Anschluss an die Lesung kommen geladene Experten zu Wort und stellen sich den Fragen des Publikums. Zu Gast sind Andreas Förster, Berliner Journalist und Herausgeber des Buches "Geheimsache NSU", sowie der Thüringer Landtagsabgeordnete Steffen Dittes (DIE LINKE), der als Mitglied des Untersuchungsausschusses zum Thema NSU Einblick in die Aktenlage hat. Weitere Gäste für das Podium sind angefragt.

Um Kartenreservierung an den üblichen Vorverkaufsstellen oder telefonisch unter 03672/422766 wird gebeten.

Quelle: Presse/ÖA Thüringer Landestheater Rudolstadt