Welchen Platz wir in der Gesellschaft einnehmen und für wie wertvoll wir diesen erachten, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Oft lassen sich diese nicht beeinflussen. Doch wo endet der Anspruch auf das eigene Glück? In Friedrich Schillers "Die Räuber" entfesseln Missgunst und persönliche Kränkung ein tödliches Spiel, das alle Protagonisten am Ende in den Untergang reißt. Am Samstag, dem 19. März, um 19.30 Uhr feiert Schillers dramatischer Erstling im Theater Rudolstadt Premiere.
Der Ausgangspunkt des Schauspiels liegt in der Rivalität zweier Brüder. Von Eifersucht und Neid getrieben, buhlen Karl und Franz Moor um die Gunst ihres Vaters. Karl, Erstgeborener und Alleinerbe, führt im fernen Leipzig ein vergnügliches Studentenleben. Ein allzu freizügiges, befindet sein Bruder Franz. Seit frühester Jugend fühlt dieser sich vom Vater ungeliebt und zurückgesetzt. Er spinnt eine tödliche Intrige, woraufhin der Vater den älteren Sohn enterbt und verstößt. Karl ist empört und will Genugtuung. Er übernimmt die Führung einer Räuberbande, welche gegen die herrschenden Ungerechtigkeiten mit Gewalt und Mord rebelliert. Erst als immer mehr Unschuldige ihr Leben verlieren, beginnt Karl an seinem Unterfangen zu zweifeln...
In dieser explosiven Mischung aus Familientragödie und rebellischer Räubergeschichte nimmt Schillers moderner Klassiker die Gefährdungen der menschlichen Autonomie scharf ins Visier: Wie viel Freiheit, wie viel "Vater" braucht der Mensch? Und wofür oder wogegen lohnt es heutzutage noch, zu rebellieren und zu demonstrieren? Würde ich für mein eigenes Glück über Leichen gehen? Das sind nur einige der Fragen, die Regisseurin Ulrike Müller und das Ausstatterteam Jan Lehmann und Mathias Werner in ihrer Inszenierung aufgreifen. Ulrike Müller, 1981 in Cottbus geboren, studierte Regie an der "Ernst Busch" Berlin und inszenierte bisher u. a. am bat-Studiotheater Berlin, am Landestheater Detmold und am Anhaltischen Theater Dessau. Unter ihrer Regie sind als Karl und Franz Moor Johannes Geißer und Günther Sturmlechner zu erleben. In weiteren Rollen spielen Laura Bettinger, Verena Blankenburg, Hans Burkia, Markus Seidensticker, Marcus Ostberg, Jochen Ganser, Joachim Brunner und Tino Kühn.
Die Premiere am 19. März, um 19.30 Uhr ist bereits ausverkauft. Karten für die nächsten Aufführungen am 22. März, um 15 Uhr, am 1. April, um 19.30 Uhr sowie am 19. April, um 11 Uhr im Großen Haus sind noch unter 03672/422766 und an den bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.
Quelle: Theater Rudolstadt
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