Illustrierte Bibeln in einer Ausstellung im Alten Rathaus zu sehen

"Das Bild im Buch der Bücher – Illustrierte Bibeln vom 15. bis 18. Jahrhundert aus Rudolstädter Bibliotheken" heißt eine neue Ausstellung, die

"Das Bild im Buch der Bücher – Illustrierte Bibeln vom 15. bis 18. Jahrhundert aus Rudolstädter Bibliotheken" heißt eine neue Ausstellung, die am Freitag, 23. Oktober, um 18.00 Uhr im Alten Rathaus eröffnet wird und dann ab 27. Oktober bis 29. Dezember 2015 dort zu sehen ist.

Zum historischen Buchbesitz Rudolstadts zählen zahlreiche Bibeln, die seit dem 16. Jahrhundert in der Residenz der Grafen und Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt als unverzichtbare Begleiter der Religionsausübung gesammelt wurden und heute zu den Sammlungen der Historischen Bibliothek der Stadt Rudolstadt, des Thüringer Landesmuseums Heidecksburg Rudolstadt und der Bibliothek der evangelischen Kirchgemeinde Rudolstadt gehören. Die Erfindung des Buchdrucks 1455 förderte nicht nur die Verbreitung der Bibel wesentlich, sondern trug auch durch die Einsatzmöglichkeiten druckgraphischer Illustrierungstechniken wie Holzschnitt und Kupferstich zur Veranschaulichung ihrer Heilsbotschaften bei. Die Bedeutung der Bibelillustrierung zeigt sich etwa darin, dass von den 18 gedruckten vorlutherischen Bibelausgaben in deutscher Sprache nur zwei ohne Abbildungen erschienen. Mit Martin Luthers September-Testament 1522 begann eine neue Epoche der Bibelillustrierung in Deutschland. Die Holzschnitte dafür lieferte die Cranach-Werkstatt zu Wittenberg, die dann auch den Auftrag für die Illustrierung der ersten Ausgabe von Luthers Bibelübersetzung von 1534 erhielt. Als "Cranach-Bibel" ging sie mit ihren zahlreichen Nachauflagen in die Geschichte der Lutherbibel ein. Mit der im 17. Jahrhundert einsetzenden Ablösung des Holzschnitts durch den Kupferstich als Illustrationstechnik erschienen zunehmend Bilderbibeln mit großen Kupferstichfolgen ohne Text wie die berühmt gewordene Merian-Bibel, benannt nach Ihrem Verleger und Kupferstecher Matthäus Merian. Die Textausgaben hingegen, wie vor allem die des Nürnberger Verlagshauses Endter, wurden vorrangig und oft überaus opulent mit Porträts von Fürsten, Landkarten und Sachabbildungen versehen.

Die Ausstellung schlägt einen Bogen von der 1483 in Nürnberg gedruckten "Biblia deutsch" mit faszinierend kolorierten Holzschnitten über mehrere, meist großformatige Lutherbibeln des 16. Jahrhunderts mit üppiger Bildausstattung bis zu einigen der repräsentativen Bibelausgaben des 17. und 18. Jahrhunderts, die samt und sonders unersetzbarer Teil des geistlichen und kulturellen Erbes Rudolstadts sind.

 

Öffnungszeiten: Dienstag 9 - 15 Uhr | Donnerstag 9 - 18 | Freitag 9 - 12 Uhr.