Mit einer Festveranstaltung aus Anlass seines 230. Geburtstags wird am Sonntag, 06. September, um 16.00 Uhr in der Stadtkirche Stadtilm an den Sänger, Komponisten und Dirigenten Albert Methfessel erinnert.
Methfessels Einfluss geht weit über das Wirken in Thüringen, im damaligen Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt hinaus. Mit vielen Persönlichkeiten stand er in Verbindung, auch Goethe und die Familie Friedrich Schillers gehörten zu diesem Kreis. Nach Hamburg (Komponist der Hamburg-Hymne) lag der Schwerpunkt seiner Tätigkeit als Hofkapellmeister in Braunschweig.
In einem Vortrag wird unter anderem seine große Bedeutung für die Entwicklung des Chorwesens (Liedertafeln) und die Deutsche Einheits- und Freiheitsbewegung beleuchtet. Der Rudolstädter Kammerchor wird seine Lieder erklingen lassen. Es wird auch eine kleine Ausstellung gezeigt. Die letzte große Methfessel-Veranstaltung fand vor 80 Jahren gemeinsam in Rudolstadt und Stadtilm statt.
Der Kontakt in seine Heimat ist allerdings nie abgerissen. In Methfessels privaten Briefen erkennt man seinen Humor und sogar seine Liebe zu Stadtilmer Bratwürsten und Rudolstädter Bier. Man wird so auch an die früheren engen Beziehungen zwischen Rudolstadt und Stadtilm erinnert. Folgende beispielhafte Zitate stammen aus Briefen (1839 bis 1842) an seinen Jugendfreund Johann Friedrich Ende.
"Ehrwürdige Person! Klein zwar der Figur nach, aber groß in Deiner Würde als Schützenhauptmann, nicht minder gross im Danebenschiessen! Schrecken aller vollen Bierkännchen und dampfenden Bratwürste..."
"...Grüss mir übrigens die ganze Kompanie, und überhaupt alle braven Landsleute, und gedenkt meiner, wenn auch nicht in Euerm Gebete, (denn Ihr seid eben nicht die Frömmsten) aber doch in Euerer Fröhlichkeit, Gott beschere Euch gutes Bier, lange Bratwürste (Nur von frischen Fleisch,- Ludden seine waren im Sommer etwas wehmütig,)..."
"...Um jedoch einen Wunsch zunächst aus zusprechen, so kannst Du meiner Zustimmung gewiss seyn, wenn Du einen kleinen Teil des zu hoffenden Gewinnes zu einem kleinen Fässchen "Rudolstädter Felsenkellerbier" anwendest, und per Fracht mir baldmöglichst zusendest, als wonach meine Kehle sich längst gesehnt hat..."
Quelle: Jörg Meißner