Friedrich Schiller und die Bibliothek des Carl Gerd von Ketelhodt in Rudolstadt 1788
"Aus der Geschichte habe ich treffliche Werke da gefunden…" bemerkte Friedrich Schiller während seines Rudolstädter Aufenthaltes 1788 in einem Brief an seinen Freund Gottfried Körner nach einem Besuch der damals bereits etwa 10.000 Bände zählenden Privatbibliothek des Regierungsbeamten Carl Gerd von Ketelhodt (1738 - 1814). Damit meinte Schiller ohne Zweifel die große Zahl von Geschichtswerken, die 1804 an die damalige Fürstliche öffentliche Bibliothek Rudolstadt überging und sich heute in der Historischen Bibliothek der Stadt Rudolstadt befindet. Sie erregten deshalb seine besondere Aufmerksamkeit, weil er sich in dieser Zeit intensiv mit Geschichte beschäftigte und hier in Rudolstadt gerade sein bedeutendstes historiographisches Werk vollendete: "Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande von der Spanischen Regierung". Die Ausstellung im Alten Rathaus will zeigen, dass Schiller in Rudolstadt eine für seine Studien überraschend reichhaltige Sammlung universalhistorischer Werke ebenso wie Gesamt- oder Teildarstellungen einzelner Epochen, Völker, Staaten, Provinzen oder Städte zur Verfügung stand, mit der er nicht gerechnet hatte. Zu sehen sind im Original u. a. auch jene Quellenwerke, in denen er den Stoff für seine in Rudolstadt geschriebene und Ende 1788 erschienene Geschichtsnovelle über "Katharina die Heldenmütige" fand. Die Ausstellung eröffnet am 10. Mai 2009 um 14 Uhr und geht bis zum 10. November 2009.
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