Am 09. Mai 2009 wird die Stadt am Ufer der Saale um eine Attraktion reicher. Dann nämlich öffnet das dortige Schillerhaus seine Pforten. An diesem Tag soll das vollständig sanierte und umgebaute Gebäude sowie die neu gestalteten Gartenanlagen im Beisein zahlreicher Ehrengäste offiziell seiner Bestimmung übergeben werden. Ab 15 Uhr wird dieses Ereignis dann mit einem großen Gartenfest gefeiert.
In Zeiten, wo Museumsschließungen zur Normalität gehören, vernimmt man eine solche Nachricht mit freudigem Staunen. Aber das Beulwitzsche Haus ist in der Tat etwas ganz Besonderes. Der Kreis derer, die sich dort, Ende des 18. Jahrhunderts zu geselligen Abenden im Salon trafen, ist ausgewählt: Johann Gottfried Herder, Frau von Stein, die Brüder Humboldt, Johann Gottlieb Fichte, Carl Ludwig von Knebel, sowie eben Goethe und Schiller, die sich hier im September 1788 trafen.
Das Museum erzählt von dieser für die Weltkunst so folgenreichen Begegnung, vom Alltag der Familien Beulwitz und Lengefeld, von der Regentschaft der aufgeklärten Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt und vom wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung der Region am Vorabend der französischen Revolution 1789.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Schiller und die beiden jungen Frauen, die für ihn jenen Sommer 1788 unvergesslich machen sollten, Caroline von Beulwitz und Charlotte von Lengefeld. Ihre leidenschaftliche Beziehung wird ebenso gezeigt wie ihre Gespräche, die gemeinsame Lektüre im Garten des Hauses oder die literarischen Projekte, mit denen sich Schiller in dieser Zeit beschäftigte. Bei der Gestaltung der Räume konnten die Museumsmacher auf Rudolstädter Quellen zurückgreifen, erhielten aber auch kostbare Leihgaben aus dem Schillerarchiv in Marbach: Gemälde, Möbel, Geschirr, Schreibzeug.
Überhaupt haben die Museumsmacher den Anspruch, den Geist des Beulwitzschen Hauses in alter Frische wieder aufleben zu lassen, indem sie Bildung und Vergnügen miteinander verbinden. Vielfältige Veranstaltungen im Museum selbst und im angrenzenden Garten sind geplant, Lesungen, Diskussionen, Konzerte, so dass die Besucher beim nahen Abschied wie Schiller denken mögen: "Es ist hier eine herrliche Gegend und im Beulwitzschen und Lengefeldischen Hause habe ich mich überaus wohl." (Schiller an Gottlieb Hufeland 20.08.1788)
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