Eine einmalige Gelegenheit ist es für beide Seiten, egal ob für Komponist oder Zuhörer. Wenn am Donnerstag, 21. November um 18 Uhr ins Theater Rudolstadt zu "Musik - Unerhört!" geladen wird, dann stehen Werke junger Künstler auf dem Programm, die noch nie vor Publikum zu erleben waren. Unmittelbar - und aus erster Hand - lassen sich so hochaktuelle Entwicklungen zeitgenössischer Musik kennenlernen. Der Eintritt zu dem Abschlusskonzert der 12. Orchesterwerkstatt "Junge Komponisten" des Komponistenverbandes Thüringen ist frei.
Insgesamt vier Werke werden dem Publikum präsentiert, die im Rahmen einer viertägigen Orchesterwerkstatt mit den Thüringer Symphonikern Saalfeld-Rudolstadt erarbeitet wurden. "Maschine" von Max Wutzler, kontrastreich und pulsierend angelegt, steht im Gegensatz zu "Gesellenstücke" für Sopran und Orchester von Thomas Nathan Krüger. Die "Gesellenstücke" sind auf der Grundlage zweier weltlicher Kantaten von Friedrich Händel entstanden. Ihre Musik wird von expressiven Gesten getragen und erinnert trotz ihrer Überzeichnung bis ins Groteske stets an die Vorbilder. Weitere Werke von Thomas Nathan Krüger wurden bereits von Orchestern wie der Staatskappelle Halle und der Jenaer Philharmonie aufgeführt. Seine Solistin, Alessia Hyunkyung Park, ist mehrfach ausgezeichnete Expertin für neue Musik. Lieder, aber rein instrumentalisch, vertonte hingegen der junge Australier Alex Vaughan. Sein Werk "Lamentations" will das Buch "Klagelieder" des Propheten Jeremia darstellen, in dem die Gottvergessenheit als Quell von zahlreichen Problemen betrachtet wird.
Längst als Komponist etabliert hat sich Jens-Uwe Günther, der in Rudolstadt nicht zuletzt durch seine Mitwirkung bei dem Musical "Adam Schaf" kein Unbekannter ist. Zu seinem 75. Geburtstag soll er nachträglich geehrt werden. Aus diesem Anlass erklingt sein erstes Konzert für Schlagzeug und Orchester. Solist Gabriel Robles, seit kurzer Zeit festes Mitglied des Orchesters, wird mit einem furiosen Drumset- und Schlagwerkkonzert seinen musikalischen Einstand geben.
Der Komponistenverband Thüringen e. V. bietet jungen Komponisten jährlich die Möglichkeit, eigene Werke mit einem Berufsorchester zu erarbeiten und in einem Konzert der Öffentlichkeit zu präsentieren. Bei diesem Konzert unter der musikalischen Leitung von Oliver Weder werden die Thüringer Symphoniker aufgrund der sehr umfangreichen Besetzung noch von neun Studierenden der HfM Weimar und Prof. Gerhard Gläßer (Schlagwerk) verstärkt.
Förderer des Projektes sind die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen und das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur.