Vom thüringischen Rudolstadt in die russische Metropole: Die Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt geben am 7. November ein Gastspiel in St. Petersburg. Wenn sie zur Eröffnung des 2. Internationalen Musikfestivals unter der musikalischen Leitung von Oliver Weder in der traditionsreichen Glinka-Kapella konzertieren, werden ihnen voaussichtlich rund 1000 Leute zuhören.
Für Oliver Weder, der in Russland studiert hat, kam die Einladung zum Gastspiel zwar kurzfristig, aber nicht überraschend. Immer noch pflegt er beste Kontakte zur russischen Musikszene und dirigierte beispielsweise im Sommer 2012 Anton Rubinsteins Oper "Der Dämon" beim Petersburger Opernfestival. Nun bringt er "sein eigenes" Orchester mit. Für die Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt ist es das 1. internationale Gastspiel in ihrer über 370 Jahre währenden Geschichte. Im Herzen von St. Petersburg wagt sich das kleine Orchester an deutsche und russische (!) Klassiker und präsentiert ein Programm, das von Michael Glinkas Ouvertüre zu "Ruslan und Ludmilla" bis hin zu Ausschnitten aus Peter Tschaikowskys "Nussknacker-Suite" reicht.
In Rudolstadt ist man sich der Herausforderung, dieses Repertoire im russischen Heimatland zu spielen, durchaus bewusst. "Wir wollen ein symphonisches Panorama spannen zwischen russischer Geschichte und deutschen Märchen", erklärt Oliver Weder. "Der ‚Nussknacker‘ zum Beispiel ist ein Ost-West-Sujet: geschrieben von E.T.A. Hoffmann, vertont von Peter Tschaikowsky". Auch Werke deutscher Komponisten haben die Thüringer im Gepäck: Noch einmal E.T.A. Hoffmann, diesmal als Komponist der "Undine"-Ouvertüre, daneben Carl Maria von Webers Ouvertüre zu "Oberon" und Felix-Mendelssohn-Bartholdys Violinkonzert in e-Moll (Solist: Linus Roth). Auch Albert Lortzings Oper "Zar und Zimmermann" schlägt einen Bogen von Ost nach West: Zar Peter I. taucht in einer Hauptrolle als West-Reisender auf.
Das St. Petersburger Musikfestival ist Teil des Deutschland-Jahres in Russland, das unter Schirmherrschaft von Bundespräsident Joachim Gauck und dem russischen Staatspräsident Wladimir Putin steht und u.a. vom Goethe-Institut und dem Auswärtigen Amt gefördert wird. "Deutschland und Russland: gemeinsam die Zukunft gestalten" ist das Motto des Deutschlandjahres in Russland 2012/13. Auf dem festen Fundament historisch gewachsenen, engen deutsch-russischen Beziehungen wird sich Deutschland ein Jahr lang russlandweit in seiner ganzen Vielfalt und als kreativer, innovativer Partner präsentieren.
Im Fokus des Programms mit rund tausend Veranstaltungen aus unterschiedlichen Bereichen stehen sechs zentrale Themen: Leben in Deutschland; zeitgenössische Kultur; Stadt und Umwelt; Gesellschaft, Wirtschaft, Politik; Bildung und Wissen sowie die gemeinsame Geschichte.
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