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Portraits unserer #Innenstadthelden: 21elf
Auf den Spuren ihrer Geschichte - Portrait unserer #Innenstadthelden / Citymanagement Rudolstadt
Uns ist es wichtig, die Besonderheit unseres Altstadt-Quartiers herauszustellen und zu stärken - nämlich den Händler, den Dienstleister wie auch den Gastronom ,,um die Ecke" zu kennen. Das fördert die zwischenmenschliche Beziehung und die lokale Verbundenheit zum Einkaufen vor Ort. Mit dem Projekt ,,Auf den Spuren ihrer Geschichte - Portrait unserer #Innenstadthelden" möchten wir den Gewerbetreibenden des Altstadt-Quartiers eine besondere Plattform geben, um ihre Ladentüren für euch zu öffnen, um ihre Geschichten erzählen zu können und um euch einzuladen ihren Spuren zu folgen. Wir möchten damit eine andere Art des gegenseitigen Kennenlernens in unserem Quartier unterstützen.
"das Rudolstädter Altstadt-Quartier: ein Miteinander - die ganze Atmosphäre ist einfach schön - mit Liebe in der Luft - genau das macht ein Gefühl von Zuhause (...)"
Alexandra Lauterbach von 21elf
Die Geschichte vom "21elf"
Im Interview mit der Inhaberin Alexandra Lauterbach.
CM: Liebe Alex, wir freuen uns sehr darüber, heute mit Dir dieses Interview führen zu können, um gemeinsam mit all den interessierten Lesern auf den Spuren Deiner Geschichte zu wandeln und somit das Gesicht hinter der Modeboutique ,,21elf" näher kennenlernen zu dürfen.
Alex, jede Geschichte hat einen Anfang wie war Deiner?
Alex: Irgendwie chaotisch und teilweise viel zu abgefahren (Alex lacht herzlich). Es begann damals schon mit der Ladensuche. Ursprünglich wollte ich nach Saalfeld. Hier hatte ich auch schon ein Ladenlokal und den Mietvertrag fast unterschrieben. Dann hat sich kurzfristig ein Anderer in den Laden eingemietet und das war dann für mich ein Zeichen, dass ich nicht dorthin soll. Also bin ich nach Rudolstadt. HIer hat auch nicht gleich alles geklappt. Bis zu dem Tag an dem ich durch Zufall einen Rudolstädter Rechtsanwalt kennengelernt habe. Dieser hat mir dann per Handschlag meinen jetzigen Laden versprochen und alles Weitere in die Wege geleitet. Plötzlich ging alles sehr schnell. Zeitnah haben wir, meine Familie und ich, in Eigeninitiative den Laden saniert und eingeräumt. Wir sind nach Berlin gefahren, um verschiedene Firmen nach meinen Wünschen rauszusuchen. Haben Ware eingekauft. Drei Monate lief der Ladenumbau. Zwei Wochen vor der Eröffnung haben wir dann noch einmal schnell alle Regale neu gestrichen, weil mir die alte Farbe nicht mehr gefallen hatte. Vor dem Eröffnungstag haben wir bis um 3:00 Uhr in die Nacht hinein, noch im Laden aufgebaut und zum Schluß um 6:00 Uhr in der Früh das Schild ,,21elf" über der Ladentür aufgehangen. Dann haben wir einfach aufgemacht, ohne große Ankündigung. Es lief dann alles gut, natürlich mit Höhen und Tiefen. Aber es war von Anfang an so, dass es für meine kleinen Ansprüche total zufrieden stellend war. Es verging ein Jahr nach dem anderen. Ich freue mich, dass es nun bereits 10 Jahre sind.
CM: Ein holpriger Anfang für das „21elf“, aber es hat sich ja gelohnt und das bereits seit nunmehr schon 10 Jahren. Magst Du uns noch etwas von Dir erzählen, aus der Zeit vor 10 Jahren?
Alex: Studieren nach dem Abitur war nicht mein Weg, dafür war ich zu kreativ. Ich habe einfach alles mal ausprobiert, ob es Graffiti sprühen oder als DJ auflegen war. Ich hatte immer meine eigene Vorstellung vom Leben, wollte mich nicht anpassen und das Gleiche machen wie alle anderen. Ich war in der Schule deshalb auch mehr oder weniger ein Außenseiter, weil ich eben nicht drei Wochen vorher angefangen habe zu lernen. Ich habe eher ein Tag vorher mit einem geborgten Buch von meiner Banknachbarin gelernt. Ich war immer ein Freigeist und hab gedacht, dass kommt schon alles so wie es soll. Ich habe mir dabei gar keine Gedanken gemacht, dass irgendetwas mal schief gehen könnte. So ist das auch mit meinem Laden, dem „21elf“.
CM: Was motiviert dich jeden Tag dies zu tun?
Alex: Also ich mach das in erster Linie, weil ich gern Menschen um mich habe, denen ich mit meiner Mode eine Freude bereiten kann. Auch macht es mir Freude, die Mode an meinen Kundinnen zu kombinieren, nach dem Motto „jetzt probiert mal die Jacke mit der Hose oder mit diesem Kleid hier“. Ich freue mich darüber, wenn die Farben zusammenpassen nicht nur bei den Outfits, sondern auch hier in meinem Laden. Ich brauche für mein Auge Harmonie und Ordnung, um mich herum, sodass ich öfters am Auf- und Umräumen bin (Alex lacht). Die Arbeit macht mir einfach Spaß. Für mich das wichtigste im Leben, dass man bei dem was man macht, glücklich ist.
CM: Also ist das Deine Berufung?
Alex, lacht: Ja genau, das ist es in irgendeiner Art und Weise.
CM: Was ist aus Deiner Sicht das Besondere an unserem Rudolstädter Altstadt-Quartier?
Alex: Es ist schön mit allen Nachbarn. Man versteht sich. Hier ist keiner irgendwie Feind des Anderen. Alles ergänzt sich miteinander. Nie hatte ich das Gefühl, dass hier irgendeiner dem Anderen irgendetwas nicht gönnt. Das ist ein Miteinander! Die ganze Atmosphäre hier ist einfach schön. Mit Liebe in der Luft. Anders kann ich das gar nicht beschreiben. Genau das macht ein Gefühl von Zuhause. Natürlich bin ich Rudolstädterin und hier aufgewachsen. Aber das Gefühl von Zuhause habe ich auch in meinem Geschäft, mein zweites Zuhause. Deshalb gehe ich gern auf die Arbeit.
CM: Alex, erzähl uns doch noch ein wenig über Deinen Laden und Dein Sortiment.
Alex: Am Anfang hatte ich in meinem Laden auch Mode für Männer, aber dann hat der Platz nicht mehr ausgereicht. Schmuck kam dazu, dann ein wenig Deko. Jedes Jahr ein bisschen etwas anderes. Und jetzt bin ich auf dem Stand, auf dem ich sagen kann, so ist es schön. Ein großer Teil meines Sortiments kommt aus Skandinavien, hauptsächlich Dänemark und teilweise auch aus Italien.
CM: Wie bist du für deine Kunden in dieser besonderen Zeit da?
Alex: Ich bin in dem Bereich „Social Media“ Oldschool und lebe damit ruhiger. Dabei möchte ich auch bleiben. Man muss ja nicht sein ganzes Leben teilen. Ich teile hier sehr viel mit meinen Kunden, in Form einer guten Beziehung. Wir erzählen uns viel, wie in einer kleinen Familie. Viele meiner Stammkunden haben meine Telefonnummer vom Laden. Sie wissen, dass sie mich jederzeit anrufen können.
CM: Möchtest du zum Abschluss noch ein paar Wünsche oder Worte den Lesern mitgeben?
Alex: Grundsätzlich möchte ich einfach nur allen mitgeben, dass jeder auf sein Bauch vertrauen sollte, seinem Gefühl trauen sollte, Risikobereit sein sollte. Ich wünsche mir, dass nach der Krise alle wieder zu mir kommen. Ich freue mich auf diesen Moment sehr und vermisse auch bereits viele meiner Kunden.
Auch mein Motto, das Motto vom „21elf“, möchte ich allen mitgeben: "Lebe lieber ungewöhnlich!".
Ich bin unendlich dankbar, dass die Kunden zu uns halten und uns in dieser Zeit unterstützen. Das Geschäft ist für mich meine Herzenssache. Ich will den Menschen was Schönes bescheren und deswegen ist das für mich keine reine Arbeit, sondern meine Herzenssache. Deshalb stecke ich da alles rein, auch wenn es gerade etwas schwierig und durcheinander ist.
CM: Alex, vielen Dank für das Gespräch!