Am vergangenem Donnerstag verlieh Bürgermeister Jörg Reichl im Schillerhaus den Rudolstädter Ehrenamtspreis 2011. Geehrt wurden acht Persönlichkeiten, die sich kulturell oder sozial ehrenamtlich im Interesse des Gemeinwohls der Stadt Rudolstadt verdient gemacht haben:
Margit Franz
Margit Franz ist seit 1990 Mitglied der Lebenshilfe in der Region Saalfeld-Rudolstadt. Als Mutter einer Tochter mit Behinderung ist sie Gründungsmitglied der Lebenshilfe Rudolstadt e.V. und seit Eintritt ehrenamtlich im Vorstand tätig. Seit 1994 arbeitet sie im Verwaltungsrat der Lebenshilfe Saalfeld-Rudolstadt e.V. mit.
Margit Franz hat die Arbeit der Struktur der Lebenshilfe im Landkreis mit geprägt und Verantwortung für die Belange des Vereins übernommen. Unter der Leitung des Vorstands lagen unter anderem der Bau der Wohnstätte Haus "Gingo" in Rudolstadt sowie der Aufbau und die Einrichtung der Außenwohngruppe Haus "Thuja" ebenfalls im Stadtgebiet. Weiterhin kann auf den Aufbau und die Pflege der Partnerschaft zur Lebenshilfe Trier-Saarburg auf Initiative des Vorstands verwiesen werden. Diese partnerschaftliche Bindung hat wesentlich zur Entwicklung und zum Aufbau der Lebenshilfe Saalfeld-Rudolstadt beigetragen.
Durch ihr großes Engagement im Rahmen der ehrenamtlichen Arbeit gebührt Margit Franz ein besonderer Dank. Sie hat großartige Leistungen für den Verein und somit für die Belange der Menschen mit geistiger Behinderung in unserer Region erbracht.
Falk Lehmann
Der THW-Ortsverband Rudolstadt-Saalfeld wurde 1996 gegründet. Seit dieser Zeit ist Falk Lehmann ehrenamtlicher aktiver Helfer des Technischen Hilfswerkes. In der Funktion des Schirrmeisters war er verantwortlich für die gesamte Technik. Ihm ist zu verdanken, dass Rudolstadt über eine sehr gute sowie gepflegte Ausstattung verfügt und im THW Länderverband Thüringen-Sachsen zu einem der besten Ortsverbände zählt.
Neben den zahlreichen Einsätzen im Landkreis sowie im gesamten Bundesgebiet zur Rettung, Bergung und technischen Hilfeleistung, waren sicherlich die Höhepunkte für ihn als THW-Helfer, die Auslandseinsätze in den USA und China. So trug er die Gedanken von ehrenamtlichen Engagement und humanitärer Hilfe auch über die Grenzen Deutschlands hinweg.
Seit 2004 steht Falk Lehmann als Ortbeauftragter an der Spitze des THW Ortsverbandes Rudolstadt-Saalfeld. Unter seiner Regie entwickelte sich der Ortsverband zu einer schlagkräftigen Einheit im Rahmen des Katastrophenschutzes und reiht sich in das gute Netzwerk der Rettungs- und Katastrophenschutzbehörden im Landkreis ein.
Trotz personeller Probleme gelingt es ihm immer wieder durch seine Vorbildwirkung, Menschen zu ehrenamtlichem Engagement zu begeistern. Dies zeigt eindrucksvoll die Jugendgruppe von 16 Kindern und Jugendlichen. Auch gelingt es ihm die Schnittstelle zwischen Haupt- und Ehrenamt herzustellen, um die freiwilligen Helfer für den aktiven Dienst zu motivieren.
Besonders deutlich für die Stadt Rudolstadt wird das ehrenamtliche Tun des THW Ortsverbandes zum jährlich stattfindenden Pfingstfeuer. Die 10 stattgefundenen Feste waren nur durch den beispielhaften Einsatz und das organisatorische Talent von Falk Lehmann möglich.
Ralf Stieler
Ralf Stieler ist Mitglied des Ortsverbandes der IG Bergbau, Chemie, Energie (BCE) und arbeitet ehrenamtlich im Vorstand des Seniorenbeirates der Stadt Rudolstadt mit. Diese Aufgabe nimmt er seit über 5 Jahren mit großer Einsatzbereitschaft war und scheut keine Mühe und Zeit, sich für die Belange der älteren Gewerkschaftsmitglieder und Senioren der Stadt einzusetzen.
Durch seine engagierte und verantwortungsbewusste Mitarbeit, seit 2010 auch als stellvertretender Vorsitzender, hat er sich große Verdienste erworben. Besonders bei der Vorbereitung und Durchführung der 8. Seniorentage Rudolstadt 2010 hat er sich engagiert eingebracht.
Im Rahmen der seit mehr als 20 Jahren bestehenden Städtepartnerschaft zu Bayreuth und einer Seniorenvertretergruppe aus den Niederlanden übernimmt er Verantwortung. Er fördert Treffpunkte leitet Seminare und verwendet sich für die Popularisierung aktueller Angebote von Kultur- und Freizeiteinrichtungen unserer Stadt.
Linn Kleingärtner
Linn Kleingärtner ist seit 2005 als Darstellerin, Moderatorin, Dramaturgin und Maskenbildnerin im theater-spiel-laden Rudolstadt ehrenamtlich tätig, in den sie auch ein Freiwilliges Kulturelles Jahr absolvierte. Mit Leidenschaft und Kompetenz gehört sie zu den Triebkräften und Frontfiguren des bundesweit erfolgreichen Amateurtheaters.
Zu den von ihr gespielten Rollen zählt das blinde Mädchen Absolut in dem Stück "Unschuld" von Dea Loher. Bei zahlreichen Aufführungen in und außerhalb von Rudolstadt und bei Festivalauftritten hat sie das Publikum und Fachjuroren mit ihrem authentischen, eindringlichen, anrührenden und handwerklich stimmigen Spiel beeindruckt.
Ihre theaterwissenschaftlichen und journalistischen Fähigkeiten brachte sie bei der dramaturgischen Begleitung verschiedener Inszenierungen und Projekte sowie bei der redaktionellen Gestaltung von Programmheften und dem Verfassen von Pressetexten des theater-spiel-laden ein.
In dem unverwechselbaren Videoblog "Drehmomente", der täglichen Berichterstattung vom Rudolstädter Vogelschießen, überzeugt sie in bisher über 50 produzierten Folgen als professionelle und charmante Moderatorin.
Linn Kleingärtner engagiert sich außerdem als kreative Öffentlichkeitsreferentin des in Rudolstadt ansässigen Thüringer Theaterverbandes.
Linn Kleingärtners bürgerschaftliches Engagement in Rudolstadt ist umso bemerkenswerter, da sie zur Zeit Theaterwissenschaft in Leipzig studiert.
Michael Schütterle
Michael Schütterle trägt mit seinem langjährigen Engagement als ehrenamtlicher Geschäftsführer der Gesellschaft für Buchkultur und Geschichte dazu bei, den historischen Bücherschatz Rudolstadts zu erschließen und über Rudolstadt hinaus bekannt zu machen.
Seit über 10 Jahren betreut er die jährlich erscheinenden "Blätter der Gesellschaft für Buchkultur und Geschichte Rudolstadt" redaktionell leitend. Mit seinen Anstrengungen zum Einwerben von Spenden hat er großen Anteil daran, dass auch nunmehr ohne öffentliche Fördermittel historisch wertvolle Bücher restauriert und der Öffentlichkeit vorgestellt werden können.
Er organisiert die Zusammenarbeit mit gleichartigen Vereinen und Besuche bedeutender Bibliotheken und leistet damit einen hervorragenden Beitrag zur Bewahrung der Buchkultur.
Peter Ruhe
Zwischen dem Kleingartenverein Am Pulverturm und der Stadt Rudolstadt wurde ein Patenschaftsvertrag zur Bewirtschaftung des Bauerngartens der Thüringer Bauernhäuser abgeschlossen.
Während der gesamten Gartensaison 2011 engagierte sich Peter Ruhe ehrenamtlich bei der Bewirtschaftung des Bauerngartens. Er gab wertvolle Ratschläge und erstellte einen Pflanzplan. Eine Vielzahl von Stunden nutzte der leidenschaftliche Hobbygärtner mit Hingabe, um Sämereien und Pflanzen zu beschaffen, Beete neu anzulegen, auszusähen und um die Pflanzen liebevoll zu pflegen.
Die zahlreichen Besucher, die das älteste Freilichtmuseum Deutschlands besuchten, konnten sich von den Früchten seiner blühenden Arbeit überzeugen und den Anblick genießen.
Dr. Wolfram Hübner
Herr Dr. Wolfram Hübner ist eine der tragenden Säulen des Aktionsbündnisses "Rudolstadt blüht auf". Er ist dort in besonderer Weise Beistand, Ratgeber und Stütze. Seine ruhige und kluge Art, seine vornehme Direktheit, sein Engagement, seine kritische Klarheit gepaart mit ethischen Grundsätzen und seine philatropische Gabe zur Konsensfindung sind für Rudolstadt und die Projekte ein großer Gewinn. Damit stärkt er die Projekte und das Aktionsbündnis außerordentlich.
Mit seinem Sachverstand als Kunsthistoriker, seiner Kompetenz als forschender Wissenschaftler, seiner Freude und gestalterischen Begabung und seinen zauberhaften Zeichnungen, mit denen er seine Entwürfe illustriert, trägt er vor allem die konzeptionellen Phasen verschiedener Projekte.
Vor allem das sehr umfangreiche Konzept zum Anger (Platz der OdF, Busbahnhof, Theaterumfeld, Kino und Galeria) tragen seine Handschrift. In der Vernetzung zu seiner Tätigkeit im Gestaltungsbeirat gehen weitere Impulse von ihm aus. Als Qualitätssicherer in anderen Projekten wie dem Erlebniswanderweg oder dem Weinberg gibt er kritisch den Feinschliff.
Wir sind sehr froh darüber, dass er sich "Rudolstadt blüht auf" angeschlossen hat und die Runde bereichert.
Astrid von Killisch-Horn
Düsseldorf, Heidelberg, Aachen, Ludwigsburg, Stuttgart, Wiesbaden, Trebur, Rudolstadt – das sind Stationen im Leben einer Frau, die Spuren hinterlässt, welche sich in das Leben ihrer Stadt, ja sogar in die Geschichte einbrennen.
Als 2010 der Aufruf an Rudolstadts Bürgerschaft zur aktiven Vorbereitung der Teilnahme der Stadt Rudolstadt am bundesweiten Wettbewerb "Entente Florale" – dem "Bündnis der Blumen" – erging, ist die Wahlrudolstädterin ohne zu zögern gefolgt. Seitdem ist Astrid von Killisch-Horn Sprecherin des aus einem kleinen Kreis engagierter Bürgerinnen und Bürger hervorgegangenen Aktionsbündnisses "Rudolstadt blüht auf".
Was die Initiative bislang konzeptionell erarbeitet und umgesetzt hat, ist vor allem ihrer schier unerschöpflichen Energie, ihrer zupackenden und mitreißenden Art, ihrem Organisationstalent und nicht zuletzt ihrer Liebe zur Natur und zu Rudolstadt zu verdanken.
Dem im November 2011 gegründeten Verein "Rudolstadt blüht auf" steht Astrid von Killisch-Horn als Vorsitzende vor und sie zeigt damit einmal mehr, was das Aktionsbündnis zum Anliegen hat – bürgerschaftliches Engagement.