Foto: Alexander Stemplewitz

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32 Staffeln liefen 101 Kilometer auf Schillers Spuren

Männer-Sieger-Staffel benötigte knapp sechs Stunden / Lauf war erneut ein Erfolg Wenn es am Samstag schon gegen 5.30 Uhr auf dem Marktplatz in

Männer-Sieger-Staffel benötigte knapp sechs Stunden / Lauf war erneut ein Erfolg
Wenn es am Samstag schon gegen 5.30 Uhr auf dem Marktplatz in Rudolstadt etwas lauter wird und eine Stunde später zahlreiche Menschen und Autos in Richtung Schauenforst streben, dann ist Zeit für den Rudolstädter Schiller-Staffellauf. Der startete am 28. August mit seiner zweiten Auflage. 25 Männer-, fünf Mixed- und zwei Frauenstaffeln nahmen die 101 Kilometer, die in sieben Etappen unterteilt waren, pünktlich um 6 Uhr in Angriff. Bürgermeister Jörg Reichl hatte die Läufer auf den ersten beschwerlichen Abschnitt, der auf dem Schauenforst endete, geschickt. Neun Nordic Walker folgten um 9 Uhr. Sie hatten 35 Kilometer vor sich.

Als kurz nach 7 Uhr und 17, 1 Kilometern der erste Wechsel auf der Burgruine erfolgte, da war bereits klar, dass sich der Männer-Staffellauf zu einem Zweikampf zwischen dem Laufladen Jena und den X-Runners entwickeln würden. Sieben Minuten betrug der Abstand zwischen beiden Staffeln. Eine Differenz, die in dieser Größenordnung lange Bestand hatte und sich erst am Ende etwas vergrößerte.

Die zweite Etappe war mit 22,5 Kilometern die längste. Auf der ging es durch das Mordtal und den Totengrund bis nach Maua. Danach lag vor den Teilnehmern eine gegenüber 2009 modifizierte Strecke (13,5 km) durch das Leutratal bis unter die Grotten in Magdala. Völlig neu war dann Abschnitt Nummer vier bis nach Weimar –Belvedere (11,1 km). Die nächste Etappe führte durch das mittlere Ilmtal bis nach Blankenhain, wo der Staffelstab am Teich nach 13,3 Kilometern übergeben wurde. Dann ging es mit 510,5 Metern zum höchsten Punkt des Schiller-Staffellaufs, dem Luisenturm, über 14 Kilometer. Hier war die Vorentscheidung über die Vergabe der beiden vorderen Plätze längst gefallen. So geriet das letzte Teilstück bis zum Ziel auf dem Rudolstädter Marktplatz zum Siegeslauf des Laufladens Jena. Um 12.55 Uhr waren die sieben Läufer aus der Zeiss-Stadt im Ziel. Mehr als 18 Minuten später kam der ärgste Konkurrent, die X-Runners, an. Wie dominant beide Staffeln waren, zeigt der Abstand zum Drittplatzierten. Der Rückstand der Treffurter Sperrachen zum Sieger betrug eine Stunde und 16 Minuten.

Nach 8:47 Stunden erreichte die erste Mixed-Staffel, das Laufteam Erfurt, unter dem Beifall der Anwesenden, die "gute Stube" Rudolstadts. Das hätte immerhin noch zum 10. Platz unter den Männerstaffeln gereicht. Mit Schiller’s HeiDÜ, dem "Familienbetrieb" Dünkel und Co., wurde eine einheimische Läufergruppe im Mixed-Wettbewerb Zweite. Überhaupt waren Staffeln aus der Region mit dem Team Schillerstaffel, Team Rad-Wenzel, dem SV Turbine Hohenwarte, Sport Schart Quick-Schuh, das Team Heidexen, Rudolstädter Systembau, Sparkassenpower, Sparkassenmission, Aeropharmer, Otto Hydraulik, den Schillergirls und die Volksbank Saaletal eG gut vertreten. Das traf auch auf die Nordic Walker zu.

Aber auch der oberste Podestplatz im Frauenwettbewerb, an dem zwei Staffeln teilnahmen, ging an das "Ausland". In 9:43 Stunden gewann die Mannschaft Copacabana Läuferinnen aus Jena vor den Schiller Girls. Obwohl die Strecke 16 Kilometer kürzer war als 2009, dauerte es exakt bis um 17.23 Uhr, ehe mit den Räuberläufern die letzte Staffel das Ziel erreicht hatte.

"Wir haben die Wünsche und Anregungen der Teilnehmer von 2009 aufgegriffen und einiges verändert. Geblieben ist das Anliegen, auf den Spuren Schillers zu laufen, den Teilnehmern bewusst zu machen, wie schön es in der Region ist und wieviel Kultur sie besitzt", sagt Jürgen Klöpfel vom LAC, der das Event seit Monaten gemeinsam mit seinem Vereinskollegen Dr. Ralf Keilhau sowie mit Petra Rottschalk, Dezernentin für Kultur, Jugend, Tourismus und Sport, dem Sachgebietsleiter Sport Norbert Oertel und Webmaster Alexander Stemplewitz vorbereitet und der der geistige Kopf der Gruppe ist. Diese Mannschaft bekam bei der Siegerehrung auf dem Vogelschießen im Cafehaus-Zelt Brömel, die das Rudolstädter Stadtoberhaupt Jörg Reichl vornahm, viel Beifall für ihr Engagement. Der Dank ging auch an die Helfer an den Wechselstationen und der Strecke, der Firma Sport Ident für die exakte Zeitmessung sowie allen Sponsoren für ihre Unterstützung.

Die Organisatoren werden sich sehr rasch treffen, um den Lauf auszuwerten und über Verbesserungen nachzudenken, zog Jürgen Klöpfel noch vor dem Auszeichnungszeremoniell auf dem Vogelschießen erste Schlussfolgerungen. Eine Änderung für das nächste Jahr scheint indes schon beschlossene Sache: Auf dem Markt wird es erst eine Stunde später unruhig, was im Klartext heißt, dass 2011 um 7 Uhr gestartet wird.

Mehr unter www.schiller-staffel-lauf.de

Hartmut Gerlach