Mit großem Engagement setzen sich Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte der Regelschule „Friedrich Schiller“ in Rudolstadt für den Schutz heimischer Vogelarten ein – und das mit sichtbarem Erfolg: In diesem Jahr konnten erneut zahlreiche junge Turmfalken unter dem Dach des Schulgebäudes beobachtet werden. Die Zahl der Jungtiere liegt sogar über der des Vorjahres, was auf eine gute Brut- und Futtersituation in diesem Frühjahr schließen lässt. Offenbar war das Nahrungsangebot – insbesondere an Mäusen – besonders günstig. Die Schule zählt damit weiterhin zu den wichtigsten bekannten Brutplätzen für Turmfalken in der Region.
Vergangene Woche stand erneut ein besonderer Termin im Kalender: Unter fachkundiger Anleitung des erfahrenen Artenschützers Ralf Hiller konnten die Jungvögel beringt werden. Unterstützt wurde er erneut vom pensionierten Lehrer Holger Voigt, der das Projekt weiterhin mit Begeisterung begleitet. Die Schülerinnen und Schüler einer 5. Klasse waren live dabei und erhielten so einen unmittelbaren Einblick in die Welt des Artenschutzes – und in die Verantwortung, die damit verbunden ist.
Die Beringung hilft bei der wissenschaftlichen Erfassung der heimischen Turmfalkenpopulation und ist zugleich ein eindrucksvolles Beispiel für angewandten Naturschutz im schulischen Alltag. Durch eine im Nistkasten installierte Webcam können die Schülerinnen und Schüler das Verhalten der Tiere sogar im Unterricht beobachten – ein praxisnahes Bildungsangebot, das begeistert angenommen wird.
Das Projekt wird seit einigen Jahren von der Fachgruppe Ornithologie & Artenschutz „Unteres Schwarzatal“ im Kulturbund e.V. begleitet, die die Schule 2023 mit der Plakette „Artenschutz an Gebäuden“ auszeichnete. Die Stadt Rudolstadt unterstützt das Engagement der Schule mit Nachdruck.
„Dass hier an der Schillerschule nicht nur gelernt, sondern auch aktiv zur Erhaltung unserer Natur beigetragen wird, ist ein starkes Zeichen für unsere Stadt“, lobte Mirko Schreiber, 1. Beigeordneter der Stadt Rudolstadt, das Projekt. „Das Umweltbewusstsein junger Menschen wächst mit Erfahrungen wie diesen – und genau das brauchen wir für die Zukunft.“
Die Regelschule „Friedrich Schiller“ zeigt damit beispielhaft, wie Bildungseinrichtungen nicht nur Lernorte, sondern auch starke Partner im lokalen Naturschutz sein können.