Künstler Karl-Günter Wolf, Olivier Gérard, Direktor der Stiftung Gebeinhaus von Douaumont; Armand Falque, Bürgermeister von Douaumont-Vaux; Jörg Reichl, Bürgermeister von Rudolstadt, Lutz Unbehaun, Stadtratsmitglied und Direktor a.D. des Thüringer Landesmuseums Heidecksburg; Philipp Lerch, Landesbeauftragter der Konrad-Adenauer-Stiftung für Rheinland-Pfalz. Foto: Michael Wirkner

Armand Falque, Bürgermeister von Douaumont-Vaux übergibt Jörg Reichl, Bürgermeister von Rudolstadt, eine speziell geprägte Gedenkmünze, die eigens anlässlich des 40. Jubiläums des Handschlags in limitierter Auflage geprägt wurde. Foto: Michael Wirkner

Deutsch-französische Freundschaft im Fokus

Deutsch-französische Delegation zu Besuch in Rudolstadt - 40 Jahre nach historischem Handschlag von Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl und Staatspräsident François Mitterrand

40 Jahre nach dem historischen Handschlag zwischen Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl und dem französischen Staatspräsidenten François Mitterrand in Verdun begrüßte Bürgermeister Jörg Reichl gestern eine deutsch-französische Delegation in Rudolstadt. Anlass des Besuchs war die Würdigung der deutsch-französischen Freundschaft.

Die Delegation bestand aus Armand Falque, Bürgermeister von Douaumont-Vaux, Olivier Gérard, Direktor der Stiftung Gebeinhaus von Douaumont, Philipp Lerch, Landesbeauftragter der Konrad-Adenauer-Stiftung für Rheinland-Pfalz, sowie Karl-Günter Wolf, dem Schöpfer eines begehbaren Kunstwerks, das anlässlich des 40. Jahrestags des Handschlags eingeweiht wurde.

Im Rahmen eines Treffens im Rudolstädter Rathaus überreichten die Gäste eine speziell geprägte Gedenkmünze an Bürgermeister Reichl. Diese soll die Wertschätzung für das Engagement der Stadt Rudolstadt in der deutsch-französischen Erinnerungskultur ausdrücken. “Es ist eine große Ehre, dass Rudolstadt als Ort der Versöhnung und der internationalen Freundschaft gewürdigt wird”, erklärte Reichl.

Nach intensiven Gesprächen folgte ein Rundgang durch die historische Altstadt und das Schloss Heidecksburg, geleitet von Dr. Lutz Unbehaun, dem ehemaligen Direktor des Thüringer Landesmuseums. Die Gäste zeigten sich beeindruckt von der Residenzkultur und den vielfältigen historischen Verbindungen zwischen Deutschland und Frankreich.

Auf dem Programm stand auch ein Abstecher zur François-Mitterrand-Allee sowie dem Ortsteil Schaala, wo sich die Delegation über die bewegte Geschichte des jungen François Mitterrand informierte. Als Kriegsgefangener lebte Mitterrand 1940/41 in Schaala und hinterließ nachhaltige Spuren, die heute durch ein Heimatmuseum und Informationstafeln gewürdigt werden. Seine Erinnerungen an Rudolstadt prägten sein Deutschlandbild und trugen vermutlich zur späteren deutsch-französischen Versöhnung bei.

In den Gesprächen zwischen den Delegationsteilnehmern und Bürgermeister Reichl wurden auch Pläne für die Zukunft geschmiedet. So lud Armand Falque Bürgermeister Reichl ein, Verdun und das Gebeinhaus von Douaumont zu besuchen, um der Gefallenen zu gedenken. Ein besonderer Gedanke ist, dass möglicherweise auch Rudolstädter Gefallene in der Gedenkstätte verewigt werden könnten. Darüber hinaus soll im Jahr 2025 ein deutsch-französischer Festakt in Rudolstadt organisiert werden, um den fünften Jahrestag des Besuchs des ehemaligen französischen Außenministers Hubert Védrine zu feiern.

Die Begegnung machte deutlich, wie wichtig es ist, das historische Erbe der deutsch-französischen Freundschaft zu bewahren und in die Zukunft zu tragen. Bürgermeister Reichl unterstrich in diesem Zusammenhang: „Die deutsch-französische Freundschaft ist nicht nur ein Symbol der Aussöhnung, sondern auch ein Fundament für ein geeintes und friedliches Europa. Rudolstadt möchte seinen Beitrag leisten, diese Freundschaft lebendig zu halten.“