Die vom Rudolstädter Stadtrat in seiner 9. Sitzung bestätigten Mitglieder des Seniorenbeirates der 4. Wahlperiode haben mich in ihrer konstituierenden Sitzung im Mehrgenerationenhaus des Diakonievereins im Kopernikusweg 2 am 10. Mai zum Vorsitzenden gewählt. Ich danke für das mir entgegengebrachte Vertrauen und hoffe ihre Erwartungen nicht zu enttäuschen.
Die neue Zusammensetzung der Seniorenvertretung gewährleistet Kontinuität in der Arbeit.
Zu großen Dank verpflichtet sind wir unserem bisherigen Vorstandsmitgliedern, die sich in den letzten 15 Jahren mit Bravour eingesetzt haben und die Interessenvertretung aller älteren Bürger der Stadt mit hohem Engagement wahrnahmen.
Wir möchten ihr Wirken fortsetzen.
Gemeinsam werden wir uns für die ältere Generation verwenden, ohne die Senioren von morgen und übermorgen zu vergessen.
Bezug nehmend auf den 2. Europäischen Tag der Solidarität der Generationen vom 29.4.2010 treten wir für ein neues, erweitertes Verständnis des Generationsvertrages ein.
Das Zusammenleben in einer Gesellschaft wird ganz wesentlich von den Beziehungen zwischen den Generationen geprägt.
Deshalb halten wir es für so wichtig, dass das Miteinander von Jung und Alt intensiver gelebt wird.
Mit der Erfahrung und der Gelassenheit der Älteren bringen wir uns für Gemeinsamkeit ein, kümmern uns um hochaltrige pflegebedürftige Großeltern und setzen uns für ihre Enkel ein.
Generationsbeziehungen beschränken sich nicht auf das staatlich organisierte Umlageverfahren. Zahlreiche Projekte und Initiativen zeugen von gegenseitiger Hilfe und Unterstützung.
Der Wert alter Menschen darf nicht in Frage gestellt werden. Nicht direkt und nicht indirekt. Auch in Hinblick auf die steigende Belastung der Kranken- und Pflegekassen darf nie die Frage aufkommen, ob es jemand wert ist oder nicht.
Ein anderer Punkt ist natürlich die Gefahr der Altersarmut. Altersarmut gibt es in der schönen und bunten Werbewelt nicht. Vermehrt kommt es jedoch zu Sozialhilfeanträgen von ab 70-jährigen Alleinstehenden mit einer zu geringen Rente, die pflegebedürftig sind und dringend einen Pflegeheimplatz benötigen.
Die älteren Menschen sind deutlich selbstbewusster geworden, sie fordern Informationen zu Sachständen ein, die sie unmittelbar angehen, und sie stellen sich der Wirklichkeit.
Es gibt also viele Gründe, ihnen in den Medien gebührenden Platz einzuräumen. Und es gibt mehr als genug Sorgen und Nöte der Alten, aber auch Interessen und Lebenslagen älterer Bürger, deren man sich annehmen sollte, weil sie interessant sind und durchaus berichtswerten Stoff bieten.
Unsere Menschen werden immer älter. Die durchschnittliche Lebenserwartung hat sich fast verdoppelt. Alter(n) ist eine Herausforderung und eine Chance.
Nicht von ungefähr stand der 9. Deutsche Seniorentag im Juni 2009 in Leipzig unter dem Motto "Alter leben – Verantwortung übernehmen".
Aber das trifft für alle zu. Wir Alten sagen deutlich, dass wir Verantwortung für uns, für andere und für nachfolgende Generationen übernehmen wollen und uns aktiv an der Gestaltung der Gesellschaft beteiligen möchten. So wie wir es auch in den letzten 16 Jahren in unserem Rudolstadt gehandhabt haben.
Auch künftig werden wir alles tun, um die Belange der Senioren zu vertreten, mit dem Stadtrat und der Stadtverwaltung eng zusammenzuarbeiten, Initiativen Älterer zu fördern, den Erfahrungsaustausch mit anderen Seniorenvertretungen aus Drenthe (Niederlande), der Partnerstadt Bayreuth oder im Landkreis mit seinem Seniorenbüro und der Seniorenvertretung aus Saalfeld zu pflegen und kontinuierlich weiterzuführen. Bereits zum siebten Mal mit Vertretern aus Sonneberg und Neuhaus am Rennweg sich vor Ort treffen und gemeinsame Veranstaltungen organisieren.
Als Mitglied der Thüringer Seniorenvertretung bringen wir uns im Land ein und beabsichtigen in der letzten September Woche die achten Seniorentage in Rudolstadt vorzubereiten und auszurichten.
Wir werden uns in einem neuen Flyer vorstellen, rechtzeitig auf bevorstehende Höhepunkte hinweisen und in der Begegnungsstätte am Platz der OdF 1 weiterhin ansprechbar sein.
Konrad Eberitzsch
Vorsitzender des Seniorenbeirates
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