Uraufführung "Die Schicksalssinfonie" von Steffen Mensching und Michael Kliefert am 29. Mai im Theater Rudolstadt
Ein Orchester ist ein lebendiger Klangkörper, vielstimmiger Apparat und wichtiger Kulturträger, aber auch ein Spiegel der Gesellschaft. Man kann behaupten: Glücklich die Stadt, die ein Orchester hat. In Rudolstadt ist es ab 2012 von der Schließung bedroht, wenn kein neues Finanzierungsmodell Auswege öffnet. Am 29. Mai bringen die beiden Autoren Steffen Mensching (auch Regie) und Michael Kliefert ein Theaterstück mit Orchester zur Uraufführung, in dem die Situation der Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt direkt angespielt wird: "Die Schicksalssinfonie". Der Titel klingt ultimativ, das Thema ist ernst. Dennoch wird dem Publikum ein kabarettistisch-humorvoller Abend und ein aufregendes Experiment versprochen. In dieser Form waren Orchester und Schauspielensemble noch nie zusammen erlebbar. Die Premiere beginnt um 19.30 Uhr im Großen Haus.
Ein Orchester am Scheideweg. Es probt für das Konzert, dessen Erfolg über seine Zukunft entscheidet. Noch sind die Musiker guter Dinge, aber dann erklingt ein falscher Ton. Und das Unheil nimmt seinen Lauf. Statt weiter Beethoven zu üben, ergeht man sich in Vorwürfen und kultiviert alte Vorurteile. Ist das Programm überhaupt zeitgemäß und genügend attraktiv? Kann man damit die Kommission, die ihren Besuch angekündigt hat, überzeugen? Die Wellen schlagen hoch und ein Sündenbock muss her: der Dirigent (gespielt von Markus Seidensticker)! Er ist an allem Schuld. Seine schlechte Technik, sein Charakter und sein konfuses Programm hätten das Orchester ruiniert. Aber wie soll ohne ihn das lebenswichtige Konzert gelingen? Mut, Improvisation und eine gehörige Portion Optimismus sind gefragt. Wir bleiben hier! Wir sind das Orchester!
Mensching und Kliefert nehmen in "Die Schicksalssinfonie" den Kleinkrieg des Musikbetriebs aufs Korn, erzählen von Zerwürfnissen zwischen Orchester und Dirigent und dem alle vereinenden Wunsch nach Selbstbestimmung. In der Tradition von Karl Valentin, den Marx-Brothers und Federico Fellini vorwärts zu neuen Erfolgen! Das ist die Mailosung unter der rund 40 Musiker der Thüringer Symphoniker, sieben Schauspieler und die Band »Schnaftl Ufftschik« den Kampf um die Orchesterrettung aufnehmen.
Karten und Infos unter 03672/422766. Weitere Vorstellungen sind am 1. und am 13. Juni jeweils um 15 Uhr.
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