Martin Philipp zeigt Bürgermeister Jörg Reichl das Sudhaus der Pörzbrauerei. Foto: Michael Wirkner

Martin Philipp zeigt das Sudhaus der Pörzbrauerei. Foto: Michael Wirkner

Martin Philipp zeigt Bürgermeister Jörg Reichl das Sudhaus der Pörzbrauerei. Foto: Michael Wirkner

Martin Philipp zeigt Bürgermeister Jörg Reichl fit traditionelle offene Gärung. Foto: Michael Wirkner

Martin Philipp zeigt Bürgermeister Jörg Reichl den Lagerkeller der Pörzbrauerei. Foto: Michael Wirkner

Historischer Schriftzug an der Pörzbrauerei. Foto: Michael Wirkner

Tradition der Pörzbrauerei wiederbelebt

Martin Philipp braut am historischen Ort Rudolstädter Pörz-Bier

Bürgermeister Jörg Reichl und Martin Philipp, Inhaber des Braukellers Zur Pörze, haben in einem Rundgang die Wiederaufnahme der Brauproduktion in der historischen Pörzbrauerei gefeiert. Nach einer Pause von über 32 Jahren wird hier wieder Bier nach traditioneller Methode und in Handarbeit gebraut. Die Wiederbelebung der Brauerei ist ein bedeutender Schritt zur Pflege des kulturellen Erbes der Stadt.

Martin Philipp, dessen familiäre Wurzeln tief in der Geschichte der Pörzbrauerei verankert sind, führte den Bürgermeister persönlich durch die 3-Etagen-Brauerei mit Sudhaus, Gär- und Lagerkeller. „Bereits mein Opa war hier Flaschenkeller-Meister und auch mein Papa hat hier gearbeitet." So kam es, dass Philipp selbst seine Kindheit oft in der Brauerei verbrachte. „Das Bierbrauen habe ich so quasi in die Wiege gelegt bekommen.“ In Watzdorf hat er den Beruf des Bierbrauers erlernt. Als sich ihm die Möglichkeit bot, einen Teil der alten Pörz-Brauerei zu übernehmen, griff er zu. So baute er in seiner Freizeit gemeinsam mit Freunden die Bierproduktion Stück für Stück auf. Ein nicht ganz billiges und nervenaufreibendes Hobby, das sich nun auszahlt. „Ich bin stolz, dass ich es aus eigener Tasche und ohne Kredite geschafft habe“, fasst er die Entwicklungszeit zusammen. „Dazu haben auch viele Freunde, Bekannte und meine Familie beigetragen, die mich tatkräftig unterstützt haben, wofür ich sehr dankbar bin.“

Seinen derzeitigen Job bei einem Entsorgungsunternehmen will Philipp aber nicht an den Nagel hängen. Das Brauen soll ein Hobby bleiben. Pro Monat werden so nebenbei 1.500 Liter Bier gebraut. Dabei stellt Philipp eine Auswahl an Bieren her, die auf traditionellen Rezepten basieren und mit modernen Techniken verfeinert werden. Besonders stolz ist er auf das naturbelassene Pörz-Pils. Eine wechselnde Auswahl saisonaler Spezialitäten sollen zukünftig das Angebot abrunden. Herzstück ist die klassische offene Gärung und eine extra lange Reifezeit im Lagerkeller. So liegt der Biergeruch förmlich in der Luft. „Etwas, das man in der industriellen Produktion kaum noch findet“, erklärt Philipp sein Handwerk.

Während des Rundgangs betonte der Bürgermeister die Bedeutung der Brauerei Pörze für die lokale Gemeinschaft und die Bewahrung der Brautradition. „Was Martin und seine Freunde hier leisten, ist beeindruckend. Sie haben nicht nur ein Stück Rudolstädter Geschichte zum Leben erweckt, sondern auch einen Ort geschaffen, der Menschen zusammenbringt. Ihr Engagement und ihre Leidenschaft für das Brauhandwerk sind inspirierend", äußerte er sich begeistert.

Martin Philipp erklärte weiter: „Unser Ziel ist es, nicht nur ausgezeichnetes Bier zu brauen, sondern auch die Kultur und Gemeinschaft, die sich darum bildet, zu pflegen. Die heutige Präsentation ist ein kleiner Vorgeschmack darauf, was wir erreichen möchten.“

Die Brauerei plant, ihre Türen für die Öffentlichkeit zu öffnen und Besucher einzuladen, die Leidenschaft und das Handwerk hinter jedem Schluck Pörz-Bier zu erleben. Natürlich kann auch das Bier gekauft werden: im 5-Liter-Fäßchen oder in üblichen Fassbiergrößen. Kontaktdaten für Bestellungen, finden sich auf der Webseite www.pörzbier.de.