Christian Hofmann, Leiter des Rudolstädter Schillerhauses, referierte am Dienstagabend im Schillerhaus Leipzig über „Schillers heimliche Geliebte“, also Schillers Rudolstädter Zeit. Foto: Franziska Jenrich-Tran

Das Schillerhaus in Leipzig. Foto: Christian Hofmann

Leipziger interessieren sich für Schillers Rudolstädter Zeit

Leiter des Rudolstädter Schillerhauses zu Gast im Leipziger Schillerhaus

Christian Gottfried Körner ist es zu verdanken, dass es auch in Leipzig ein Schillerhaus gibt, denn auf seine Einladung hielt sich Schiller vor seinem Rudolstädter Sommer 1788 in Leipzig-Gohlis auf. Der Briefwechsel zwischen Körner und Schiller ist eine wahre Fundgrube für die Forschung, auch was Schillers Rudolstädter Zeit betrifft. Auf Einladung der Leiterin des Leipziger Hauses, Franziska Jenrich-Tran, referierte Christian Hofmann, Leiter des Rudolstädter Schillerhauses, am Dienstagabend über „Schillers heimliche Geliebte“, also Schillers Rudolstädter Zeit. Es wurde der Frage nachgegangen, wie es zu der ersten Begegnung mit Goethe kam und natürlich auch, was es mit der Verbindung zu den beiden Lengefeld-Schwestern Charlotte und Caroline auf sich hat. Was ist dran an der ménage à trois? Dazu hat Christian Hofmann den Briefwechsel von Schiller und Körner sowie von Schiller und den Lengefeld-Schwestern noch einmal durchforstet und nach Belegen gesucht. Aber auch andere Korrespondenzpartner der Zeit wie Caroline von Dacheröden, die spätere Gattin Wilhelm von Humboldts, wurden gesichtet. Von den Humboldts wurde unter anderem die These in die Welt gesetzt, Schiller habe Charlotte nur geheiratet, um mit Caroline zusammen sein zu können, die offiziell mit Friedrich von Beulwitz verheiratet war.
Wie es wirklich war, darüber wurde im Anschluss an den Vortrag im ausverkauften Leipziger Schillerhaus heftig spekuliert und diskutiert.
Am 20. Oktober wird die Leipziger Schiller-Expertin Franziska Jenrich-Tran in Rudolstadt über Schillers Verbindung zu Körner referieren, schließlich ist Körner auch derjenige, dem wir die „Ode an die Freude“ verdanken.