Lothar Bock mit seinem Schrank in Schwarza, bevor das Möbelstück seine Reise in die Bauernhäuser antrat. Foto: Michael Wirkner

Historischer Schrank aus dem 19. Jahrhundert wird Museumsexponat

Schlichtes Möbelstück mit bewegter Familiengeschichte findet neuen Platz in den Bauernhäusern

Ein historisches Möbelstück hat eine neue Bestimmung gefunden: Ein Schrank aus dem Jahr 1857, von einem Bauern in der Nähe von Arnstadt selbst gefertigt und seither in der Familie Bock vererbt. Auf dem Dachboden ihrer Wohnung in Schwarza, wo er seit 1965 steht, war er lange ein nützlicher Helfer für Werkzeuge und Geräte. „Das ist alles noch so wie damals“, erzählt Lothar Bock, der 85-jährige Ururenkel des Schrankbauers und gelernter Tischlermeister.

Lothar Bock hat sich entschlossen, den Schrank abzugeben, damit er nicht in Vergessenheit gerät. „Ich bin jetzt in einem Alter, in dem man sich von Dingen verabschiedet“, sagt er. Aber er wünscht sich für den Schrank einen geeigneten Ort, an dem er geschätzt und gepflegt wird. „Der gehört zu den Bauernhäusern“, ist er sich sicher. Der Schrank wurde am Mittwoch von Schwarza nach Rudolstadt transportiert und kommt zunächst in die Scheune, wo er in den Museumsbetrieb integriert und weiter genutzt wird.

Die Bauernhäuser sind das älteste Freilichtmuseum Deutschlands und befinden sich im malerischen Heinepark in Rudolstadt. Sie geben mit über 1000 Exponaten aus verschiedenen Epochen einen Einblick in das bäuerliche Leben und die Kultur der Region um Rudolstadt. Die neue Saison der Thüringer Bauernhäuser beginnt am 1. April. Rund um Ostern erwarten die Besucher wieder Führungen mit dem Buckelapotheker oder Führungen mit Heiterem und Wissenswertem aus der Bauernküche. Alle Informationen gibt es auf der Internetseite der Thüringer Bauernhäuser www.bauernhaeuser.rudolstadt.de.