Rundgang durch die Batterierecyclinganlage in Polen. Ein Blick auf die Schredderanlagen. Foto: SungEel

Rundgang durch die Batterierecyclinganlage in Polen. Ein Blick auf den Bereich der elektrischen Entladung der Batterien. Foto: SungEel

Rundgang durch die Batterierecyclinganlage in Polen. Foto: SungEel

Der Geschäftsführer von SungEel HiTech Europe, Tae Rak Ma, bedankt sich bei Bürgermeister Jörg Reichl und der Delegation für den Besuch. Foto: SungEel

Rudolstädter Delegation besucht Batterierecyclinganlage in Polen

Einblicke in Prozessabläufe und Unterschiede zur geplanten Anlage in Rudolstadt

Eine Delegation des Stadtrates von Rudolstadt und Mitarbeiter der Verwaltung besuchten am 4. März 2023 die Batterierecyclinganlage SungEel HiTech Poland, die etwa 30 Kilometer nördlich von Wroclaw (Breslau) liegt. Der Geschäftsführer von SungEel HiTech Europe, Tae Rak Ma, begrüßte die Delegation herzlich.

Die Recyclinganlage wurde erst Anfang 2023 fertiggestellt und befindet sich noch in der Endphase der Fertigstellung der Produktionslinie. Die Anlage ist der größte Batterierecyclingpark in Polen mit einer Fläche von 17.000 m² und einer Investitionssumme von 14,5 Millionen Euro. Die Anlage beschäftigt derzeit rund 100 Mitarbeiter und wird künftig 10.000 Tonnen aussortierter Batterien pro Jahr recyceln.

Während des Rundgangs mit Rainhardt Ruß vom Ingenieurdienstleister GICON-Großmann© Ingenieur Consult GmbH, der mit dem Antragsverfahren in Rudolstadt beauftragt ist, konnten die Verfahrensabläufe nachvollzogen und Fragen gestellt werden. Die Delegation konnte Unterschiede im Verfahrensablauf zur geplanten Anlage in Rudolstadt feststellen, die unter anderem in sicherheitsrelevanten Einbauten wie einer Sprinkleranlage und dem Einsatz von Stickstoff während des gesamten Zerkleinerungsprozesses bestehen, die so in Polen nicht oder nur teilweise eingesetzt werden, da die Sicherheitsbestimmungen andere sind. Auch werden in Polen keine kompletten Autobatterien verwertet, sondern kleinere Batteriezellen. Der Verwertungsprozess zum Endprodukt - der so genannten Black-Mass - ist jedoch ähnlich wie in der geplanten Anlage in Rudolstadt. Black-Mass ist ein feines schwarzes Pulver, das wertvolle Metalle wie Lithium, Mangan, Kobalt und Nickel enthält, die in den Batteriekreislauf zurückgeführt werden können.

Bürgermeister Jörg Reichl bedankte sich im Namen der Delegation für den herzlichen Empfang und die Führung, bei der auch kritische Fragen beantwortet werden konnten. Er betonte, dass es sich um normale Produktionsprozesse handele und der Besuch eine gute Gelegenheit gewesen sei, den eigenen Blick auf das geplante Projekt in Rudolstadt weiter zu schärfen. „Ich erwarte von der Firma SungEel weiterhin, den Bau der Anlage in Rudolstadt nach den strengen deutschen und europäischen Gesetzen so zu planen, dass Gefahrenquellen und Immissionen auf ein Minimum reduziert werden. Das hat mir die Firma zugesagt. Ich begrüße, dass SungEel die unter anderem auch von mir geforderte breitere Öffentlichkeitsarbeit, zu der auch dieser Besuch gehört, vorantreibt, um den Prozess transparenter nachvollziehbar zu machen und die Bürgerinnen und Bürger und ihre Vertreter stärker in den Prozess einzubeziehen“, so Reichl.

Die Anlage in Rudolstadt soll im Vollausbau künftig 44.000 Tonnen aussortierte Batterien pro Jahr recyceln und nach Genehmigung voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2024 in Betrieb gehen. Über das Genehmigungsverfahren entscheidet die Thüringer Landesanstalt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN).

Am Freitag, den 10. März findet im Theater im Stadthaus ein Bürgerforum zum Thema statt, bei dem die Firma SungEel das Projekt nochmals vorstellen und Fragen beantworten wird.