Was der Islam für Deutschland bedeutet – das fragt sich nicht erst unsere Zeit. Vor 200 Jahren schon hat sich kein Geringerer als Johann Wolfgang von Goethe damit beschäftigt. Und sein schönstes Gedichtbuch (auch) darüber geschrieben: Den "West-Östlichen Divan". Manche Engstirnigkeit und Boshaftigkeit hatte Goethe an der nahöstlichen Kultur zu kritisieren – aber vieles gefiel ihm auch: Die Poesie zum Beispiel, besonders wenn sie von der Jugend handelt, der Liebe, vom Wein, von Wunderlampen oder vom muslimischen Paradies. Der deutsche Literaturwissenschaftler und Lyriker Heinrich Detering (Göttingen) wird mit dem iranischen Dichter und Übersetzer Ali Abdollahi (Teheran/Berlin) über die Bedeutung des "West-Östlichen Divan" für Kultur und Politik der Gegenwart und für ihr eigenes dichterisches Werk sprechen. Ein Gespräch der Kulturen – geführt mit aller Freiheit und Frische des Denkens, wie es Goethe im West-Östlichen Divan vorgemacht hat nach dem Motto: „Über meiner Mütze nur die Sterne!“
Am Donnerstag, dem 26. September, 19:30 Uhr ist Ali Abdollahi zu Gast im Schillerhaus Rudolstadt, Schillerstraße 25. Neben ihm tragen Anne Kies und Steffen Mensching in einer szenischen Lesung Passagen aus Goethes "West-östlichem Divan" vor. Der Eintritt für diese Veranstaltung beträgt 8 €.